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Zur Erläuterung der Versagensformen in Bild 3.121 ist in Bild 3.122 zu Typ a das Er-
gebnis einer FEM-Untersuchung für einen K-Knoten dargestellt. Da die Streben im
Vergleich zum Untergurtprofil deutlich schmaler sind, wird die Druckstrebe tief in das
Untergurtprofil hineingedrückt und die Zugstrebe weit herausgezogen, was zu
entsprechend hohen Blechbiegespannungen führt. Es treten Spannungszustände auf,
bei denen die Vergleichsspannung die Streckgrenze erreicht, d. h. das Fließkriterium
den Wert Eins erreicht, und der Gurtstab bereichsweise plastiziert.
Tragfähigkeit geschweißter Anschlüsse
Tabelle 3.5 enthält Angaben zur Ermittlung der Grenznormalkräfte N i,Rd für ge-
schweißte T-, Y-, X-, K- und N-Anschlüsse aus quadratischen oder kreisförmigen
Hohlprofilen. Sekundäre Biegemomente gemäß Abschnitt 3.11.2 (s. auch Bild 3.106b)
dürfen bei der Berechnung der vorhandenen Stabkräfte vernachlässigt werden.
Voraussetzung dafür ist jedoch die Einhaltung der in Tabelle 3.6 zusammengestellten
Gültigkeitsgrenzen. Ergänzend dazu enthält Tabelle 3.7 zusätzliche Bedingungen.
Aufgrund der eingeschränkten Anwendungsbereiche (Tabellen 3.6 und 3.7) sind die in
Tabelle 3.5 aufgeführten Versagensarten für die Bemessung maßgebend. Sofern die
Grenzen und Bedingungen nicht eingehalten werden, müssen alle Versagensarten
gemäß Bild 3.121 untersucht werden und die Sekundärmomente, die sich aus der Ro-
tationssteifigkeit ergeben, sollten bei der Bemessung der Anschlüsse berücksichtigt
werden.
In Tabelle 3.5 ist  = (b 1 + b 2 )/(2  b 0 ) der Mittelwert des Breitenverhältnisses (Stre-
ben/Gurtstab),  = b 0 /(2  t 0 ) das Verhältnis von Gurtstabbreite zur zweifachen Gurt-
stabwanddicke und  ov der Überlappungsgrad der Streben in Prozent bei Knoten mit
Überlappung. Mit dem Parameter n wird die Ausnutzung des Untergurts (N Ed /N pl,Rd )
erfasst. Für den Teilsicherheitsbeiwert ist nach DIN EN 1993-1-8  M5 = 1,0 an-
zusetzen.
Gemäß DIN EN 1993-1-8, Abschnitt 5.1.5, kann für die Verteilung der Normalkräfte
in Fachwerken vereinfachend von gelenkigen Anschlüssen ausgegangen werden. Be-
züglich der Berücksichtigung von Biegemomenten werden drei Fälle unterschieden:
sekundäre Momente in Anschlüssen infolge der tatsächlichen Steifigkeit der An-
schlüsse
Momente infolge Querbelastung zwischen den Knotenpunkten
Momente aus Knotenexzentrizitäten
Tabelle 5.3 in DIN EN 1993-1-8 gibt eine Übersicht in welchen Fällen die o. g. Mo-
mente zu berücksichtigen sind. Bei dem Beispiel in Abschnitt 3.11.7 wird untersucht,
ob die Knotenexzentrizität vernachlässigt werden darf. Abschnitt 3.11.2 enthält ergän-
zende Erläuterungen.
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