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Verfügung steht, kann es sinnvoll sein, den Schnittpunkt der Diagonalenachsen unter-
halb des Systempunktes anzuordnen. Das daraus entstehende Versatzmoment muss
vom Gurt des Fachwerkbinders aufgenommen werden.
Bild 3.118
Fachwerkknoten aus offenen Profilen ohne Knotenbleche
Fachwerke, die gänzlich aus I-Profilen bestehen, werden für Konstruktionen mit gro-
ßen Beanspruchungen eingesetzt. Die Ausführung gemäß Bild 3.118d erfordert schrä-
ge Sägeschnitte an den Enden der Diagonalen. Darüber hinaus ist zu beachten, dass
die Vertikalkomponenten von Z und D durch das Untergurtprofil geleitet werden
müssen. Da die Gurte der Diagonalen nicht in den Untergurt weitergeführt werden, ist
die Einleitung der Diagonalenkräfte schwierig. Häufig benötigt man wie in Bild 3.26d
Steifen in den Gurtkammern. Für die Berechnung sollte Abschnitt 3.3 „Krafteinlei-
tung und Aussteifung“ herangezogen werden.
Eine grundsätzlich andere Lösung zeigt Bild 3.119, bei der ebenfalls I-Querschnitte
verwendet werden. Da dabei die Gurte der Diagonalen mit den Gurten der Gurtstäbe
verschweißt werden, sind der Profilwahl und Abstufung der Stabquerschnitte enge
Grenzen gesetzt. Außerdem darf die tatsächliche Geometrie der Querschnitte nicht all-
zu stark von der Sollform abweichen. In Tabelle 3.3 sind mögliche Profilkombina-
tionen aus handelsüblichen I-Profilen beispielhaft zusammengestellt. Entscheidend für
die Auswahl ist das Kammermaß. Bild 3.119 zeigt die Knotenausbildung und
Schweißnahtdetails für den Anschluss der Füllstäbe an den Gurt. Die Festlegung der
erforderlichen Nahtdicken ergibt sich aus den anzuschließenden Stabkräften.
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