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tenblech meist mit Doppelkehlnähten gemäß Bild 3.111a angeschweißt. Werden
Hohlprofile als Gurte eingesetzt, wird das Hohlprofil geschlitzt, das Knotenblech
hindurchgesteckt und auf beiden Seiten mit Doppelkehlnähten angeschweißt. Damit
wird sichergestellt, dass infolge der meist großen Normalkräfte keine zusätzlichen
Biegespannungen in den Wandungen der Hohlprofile entstehen (s. auch Abschnitt
3.11.5). Sofern die Beanspruchungen nicht allzu groß sind, kann auch die in
Bild 3.111b dargestellte Variante mit dem außen aufgeschweißten Knotenblech ausge-
führt werden.
Rechnerische Nachweise
Beim Nachweis der Kraftübertragung in Fachwerkknoten geht man in der Regel so
vor, dass zuerst die Einleitung der Kräfte aus Diagonalen und Pfosten in das
Knotenblech untersucht wird. Da dabei in den meisten Fällen nur Zug- und Druck-
kräfte zu berücksichtigen sind, ist die Nachweisführung eine elementare Aufgabe. Bei
geschweißten Anschlüssen erfolgt die Lasteinleitung überwiegend durch Kehlnähte in
Kraftrichtung, so dass hauptsächlich Schweißnahtspannungen  || auftreten. Die erfor-
derlichen Nachweise werden in den Abschnitten 5.3 und 5.4 erläutert. Geschraubte
Anschlüsse kommen wie bereits erwähnt selten vor. Gemäß Kapitel 4 sind es Scher-
verbindungen, die nach den Abschnitten 4.7 und 4.8 bemessen werden können.
In einem zweiten Schritt wird der Anschluss der Knotenbleche an die Gurte nach-
gewiesen. Grundlage dafür ist das Knotengleichgewicht, das in Bild 3.112 für einen
K-Knoten formuliert ist. Da am Untergurtstab nur horizontale Kräfte wirken, ist un-
mittelbar erkennbar, dass die Vertikalkomponenten von Z und D in der Regel im Kno-
tenblech verbleiben und sich dort ausgleichen. Prinzipiell können sie natürlich auch
zumindest teilweise den „Umweg“ durch den Gurtstab nehmen, was jedoch durch die
konstruktive Ausbildung vermieden werden sollte.
Bild 3.112
K-Knoten mit Knotenblech
Die Schweißnaht zwischen dem Knotenblech und dem Gurtstab wird in der Regel
wie in Bild 3.113 dargestellt nachgewiesen. Dazu werden die beiden Teile in der Ver-
bindungsfuge voneinander getrennt und zunächst die Schnittgrößen N a , V a und M a
bestimmt. Wenn man das untere Teil (den Gurtstab) betrachtet, ergeben sich folgende
Schnittgrößen:
N a = 0
(3.60)
V a = U rechts - U links = D + Z
(3.61)
M a = (U rechts - U links )  e = (D + Z )  e = V a · e
(3.62)
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