Civil Engineering Reference
In-Depth Information
diese Anschlussart Bild 3.100a. Bei der Lösung in Bild 3.100e (für große Anschluss-
schnittgrößen) wird die Höhe im Anschlussbereich durch kurze Vouten vergrößert.
Dadurch kann die Beanspruchung der Schrauben und der Stirnplatten beträchtlich ver-
ringert werden. Die Steifen dienen hier in erster Linie zur Durchleitung der Zug- und
Druckkräfte aus dem im Träger verbleibenden Biegemoment. Ein weiterer Fall, der
hier nicht dargestellt ist, kommt auch gelegentlich in der Baupraxis vor. Wenn die
Träger auf beiden Seiten der Stütze gleich sind, wird der Träger ohne Unterbrechung
durchgeführt und die Stütze oben und unten an den Träger angeschlossen.
Wie man sieht, lassen sich aus Bild 3.100 weitere Ausführungsvarianten entwickeln.
Welche Lösung man wählt, hängt im Wesentlichen vom Beanspruchungsgrad ab und
ob aus Montagegründen geschraubte oder geschweißte Anschlüsse ausgeführt werden
sollen. Darüber hinaus ist natürlich die Wirtschaftlichkeit von ausschlaggebender
Bedeutung und, wie in Abschnitt 3.10.4 erläutert, die Verformbarkeit der Verbindung.
3.10.2
Ausgesteifte Verbindungen
Wenn wie in Bild 3.100c die Gurtkräfte mithilfe von Steifen in die Stütze eingeleitet
werden, kann die Verbindung wie eine Rahmenecke in Abschnitt 3.9 bemessen wer-
den. Die Grundlagen für geschraubte Stirnplattenanschlüsse finden sich in Ab-
schnitt 4.10.4 und vergleichbare Berechnungsbeispiele in den Abschnitten 3.9.5 (Ge-
schweißte Rahmenecke) sowie 3.9.6 (Rahmenecke mit Voute und bündiger Stirn-
platte). Im Folgenden werden daher nur ausgesteifte Träger-Stützenverbindungen be-
handelt.
3.10.3
Verbindungen ohne Steifen
Steifenlose Träger-Stützenverbindungen können nach DIN EN 1993-1-8 bemessen
werden. Zur Erläuterung der Bemessungsregeln wird der Randknoten in Bild 3.101
betrachtet. Träger und Stütze bestehen aus Walzprofilen mit I-Querschnitten und die
Verbindung wird mittels Schweißnähten hergestellt. Da die Einleitung einer Träger-
querkraft ohne Schwierigkeiten nachgewiesen werden kann, werden hier nur ein
Biegemoment und eine Normalkraft betrachtet, die vom Träger in die Stütze einge-
leitet werden müssen. Sie werden unter Verwendung der üblichen Vereinfachung
(siehe auch Bild 2.15) ausschließlich durch Gurtkräfte F t und F c übertragen.
Grundlage zur Ermittlung der Tragfähigkeit nach DIN EN 1993-1-8 ist die Kom-
ponentenmethode . Dabei werden die zur Kraftübertragung erforderlichen Kompo-
nenten einzeln untersucht und ihre Grenztragfähigkeit bestimmt. Die schwächste
Komponente ist dann für die Grenztragfähigkeit der Träger-Stützenverbindung maß-
gebend. Zur weiteren Erläuterung sind in Bild 3.102 die einzelnen Komponenten für
einen Randknoten gemäß Bild 3.101 zusammengestellt. Ihre Grenztragfähigkeit kann
mit den folgenden Formeln bestimmt werden.
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