Environmental Engineering Reference
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Indian Wind Turbine Manufacturers Association, BWE für den Bundesverband Windener-
gie, DWIA für DanishWind Industry Association: Alle vier nationalen Verbände sind in ihren
jeweiligen Ländern sehr einflussreich. Der deutsche Verband wie auch sein dänisches Pen-
dant haben dabei in ihren Ländern und darüber hinaus Pionierarbeit geleistet. In beiden
Ländern existieren weitere Verbände, teils mit einer langen Geschichte hinsichtlich tech-
nischer Standards, wie die Fördergesellschaft Windenergie in Deutschland oder als reiner
Industrieverband wie der VDMA oder der dänische Verband der Anlagenbetreiber. So wird
nochmals die besondere Bedeutung der EWEA deutlich: Nur diese Vereinigung umfasst al-
le Akteure der Branche. Ständig an Einfluss und Bedeutung gewinnen auch die Verbände
Brasiliens, Mexikos, Kanadas, Japans und Koreas.
Sämtlich sind sie Mitglieder des Global Wind Energy Councils (GWEC). Dieser wurde 2006
als internationaler Dachverband gegründet und hat seinen Sitz im Brüsseler Wind Power
House mit Repräsentationen in London und Peking. Seit Gründung ist Steve Sawyer, von
Greenpeace kommend, Generalsekretär. DieMitglieder des GWECwerden unter www.gwec.
net aufgeführt. Zu ihnen gehören neben nationalen und kontinentalen Verbänden auch alle
wesentlichen Industriefirmen und weitere Akteure der Wertschöpfungskette.
Szenarien
Bedingt durch die Langfristigkeit der Investitionszyklen und wegen der herausragenden stra-
tegischen Bedeutung von Energie - speziell Strom - für die Volkswirtschaften haben Szenari-
en traditionell einen hohen Stellenwert. Neben der Prognose von Preisentwicklungen spielt
die Verfügbarkeit von Rohstoffen - siehe u. a. die Debatte um „peak oil“ - und die strate-
gische Allokation von Ressourcen eine besondere Rolle. Auf die Veröffentlichungen der EU-
Kommission wurde bereits eingegangen. Die heftige Kontroverse um die Nutzung der Atom-
energie in Deutschland mit der Folge des ersten Ausstiegsbeschlusses der Regierung Schrö-
der/Fischer, der Revision dieses Beschlusses durch die Regierung Merkel und die Revision die-
ser Revision durch eben diese Bundesregierung nach demSuper-GAU von Fukushima als Folge
eines Seebebens und eines durch dieses ausgelösten Tsunamis haben eine besonders intensive
Beschäftigung mit Szenarien hervorgerufen. Erwähnt werden soll hier der SRU (Sachverstän-
digenrat für Umweltfragen), der eine Energiebedarfsdeckung nur auf Basis erneuerbarer Ener-
gien im Jahr 2050 für möglich und machbar hält. Auch das IPCC hat eine umfangreiche, 1 000
Seiten starke Studie vorgelegt, in er 164 Szenarien ausgewertet wurden. In einem Konsensver-
fahren einigten sich 194 Ländervertreter. 80% soll demnach der Anteil der Erneuerbaren an
der Energiebedarfsdeckung bis 2050 weltweit ausmachen.
Um die Stimme der Windenergie im Konzert der Szenarienverkünder hörbar zu machen, ging
die EWEA im Jahr 2000 in die Offensive und veröffentlichte gemeinsam mit Greenpeace den
ersten „Windforce 10“-Report, der in den folgenden Jahren als „Windforce 12“ fortgeschrie-
ben wurde und nach dessen Gründung durch den „Global Wind Energy Outlook“ des GWEC
(Global Wind Energy Council) ersetzt wurde.
Der Global Wind Energy Outlook untersucht in seinen Szenarien die Windenergiepotenziale
für die Zeiträume 2020, 2030 und 2050. Die Veröffentlichung entsteht in Zusammenarbeit mit
Greenpeace und der DLR (Deutsche Anstalt für Luft- und Raumfahrt, die auch schon in den
Pioniertagen der Windenergie tätig war [ 26] ). Drei Szenarien werden betrachtet:
die Annahmen des World Energy Outlook der IEA (von der DLR auch auf das Jahr 2050 ex-
trapoliert); dies gilt als das konservative Szenario;
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