Environmental Engineering Reference
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11.4.7 Extremwellen
Die Ermittlung der maximal zu erwartenden Wellenhöhe (50- bzw. 100-Jahreswelle) während
der Lebensdauer einer Offshore-Anlage ist aus folgenden Gründen erforderlich:
Mit der maximalen Wellenhöhe ist ein Extremlastfall gegeben, der die maximale Belastung
durch Wellen darstellt, er tritt einmalig auf.
Á
Ist eine Plattform vorhanden, die nicht überspült werden soll, muss diese höher als der ma-
ximal auftretende Wasserstand sein. Der höchste Wasserstand ergibt sich aus dem Wasser-
stand auf Normal Null (NN, auf den mittleren Niedrigwasserstand bezogen) + mittlerer Ti-
denhub + Windstau + halbe maximale Wellenhöhe.
Die maximal zu erwartenden Wellenhöhen während eines mehrstündigen bzw. mehrtägigen
Sturms lassen sich aus einem vorliegenden Seegangsspektrummit der entsprechenden Wind-
geschwindigkeit abschätzen:
Á
H max º 1,86 · H 1/3
(mehrstündig wehender Wind)
(11.76a)
H max
º 2,23 · H 1/3
(mehrtägig wehender Wind)
(11.76b)
11.5 Kolkbildung, Bewuchs, Korrosion, Eis
11.5.1 Kolkbildung
Kolke (engl.: scours) entstehen, wenn durch die erodierende Wirkung des strömenden Was-
sers der Meeresboden gelöst und abgetragen wird. Beim Umströmen von Bauwerken bewir-
ken diese eine zusätzliche Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit und verursachen Wirbel.
Dadurch legen Kolke die Gründungen von Bauwerken teilweise frei. Die Strömungsursachen
können Meeres-, Tiden-, windinduzierte und Wellenströmungen sein. Je nach der Beschaf-
fenheit des Meeresbodens und den vorhandenen Strömungsgeschwindigkeiten können sich
die Kolke bei sogenannten nichtbindigen Böden (s. u.) schnell ausbilden, bei bindigen Böden
kann dieser Prozess länger dauern.
Bild 11.18 Kolkbildung (nach [ 12] )
 
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