Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
eine Einbindung in das Netzleitsystem eines Netzbetreibers nur erfolgen, wenn entsprechen-
de Kommunikationswege vorhanden sind. Die erforderlichen Protokolle und die Technik sind
im Einzelnen abzustimmen.
10.6 Weitere Entwicklungen in der
Netzintegration und Ausblick
In der heutigen Zeit speisen WEA Energie unabhängig vom Leistungsbedarf (Verbrauch) der
Netzkunden und ohne Bereitstellung von Regelenergie in das öffentliche Netz ein. Um jedoch
weitere WEA in das Netz zu integrieren, muss sich das Stromnetz den neuen Bedingungen
anpassen. Einerseits kann es durch einen Netzausbau und andererseits durch eine intelligente
Speicherung und verbesserte Lastflusssteuerung, dem sogenannten Smart Grid, geschehen.
Die Europäische Union definiert ein Smart Grid im Strategischen Umsetzungskonzept für
Smart Grids wie folgt [10] :
Ein Smart Grid ist ein elektrisches Netz, das die Aktionen aller angeschlossenen Nutzer -
Erzeuger, Verbraucher, Speicher - intelligent koordiniert, um Effizienz in der nachhaltigen,
ökologischen, wirtschaftlichen und zuverlässigen Stromversorgung zu gewährleisten.
Um die angeschlossenen Nutzer intelligent zu koordinieren, muss zwischen ihnen nicht nur
ein elektrisches, sondern auch ein bidirektionales Kommunikationsnetz aufgebaut werden
(Bild 10.14) .
In der Definition sind die drei Ziele - Umweltverträglichkeit, Versorgungszuverlässigkeit und
Wirtschaftlichkeit - des Zieldreiecks aus dem Energiewirtschaftsgesetz vorhanden. Diese Ziele
müssen für eine gerechte Energieversorgung immer gleichmäßig ausbalanciert werden.
10.6.1 Netzausbau
In den letzten Jahren stieg die Erzeugung aus DEA stetig an und wird in den nächsten Jahren
vermutlich auch kontinuierlich steigen. Damit das Netz diese zusätzliche Energie aufnehmen
kann, muss es nicht nur in der Mittel- und Hochspannungsebene ausgebaut werden, sondern
auch in der Höchstspannungsebene. Der Bau solch einer Strecke kann sich jedoch aufgrund
aufwendiger Genehmigungsverfahren um bis zu 15 Jahre verzögern. Deshalb wird heutzuta-
ge in den 110 kV-Netzen und zukünftig wohl auch im Mittelspannungsnetzen ein Monitoring
durchgeführt. Bei 110-kV-Freileitungen wird zum Beispiel über die Umgebungsbedingungen
Temperatur, Windgeschwindigkeit und Windrichtung die maximale Übertragungsleistung be-
rechnet und die Einspeiseleistung der DEA ggf. auf diese Leistung reduziert, ganz nach dem
Motto „less copper, more intelligence“.
Um aus den unterschiedlich fluktuierenden Energiequellen eine möglichst verbrauchsori-
entierte Einspeiseleistung zu generieren, sollen diese zukünftig flächendeckend miteinander
 
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