Environmental Engineering Reference
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Der Einfluss des vorgegebenen Blindleistungsarbeitspunkts ist deutlich zu erkennen. Der
Netzbetreiber muss nun die Rechenergebnisse bewerten. Gemäß der bdew-Richtlinie
Erzeu-
gungsanlagen amMittelspannungsnetz
[5]
gilt:
Im ungestörten Betrieb des Netzes darf der Betrag der von allen Erzeugungsanlagen mit
Anschlusspunkt in einem Mittelspannungsnetz verursachten Spannungsänderung an kei-
nemVerknüpfungspunkt in diesemNetz einenWert von 2% gegenüber der Spannung ohne
Erzeugungsanlagen überschreiten.
¢
u
a
∑
2%
(10.12)
Anmerkungen:
Die Erzeugungsanlagen mit Anschlusspunkt in den unterlagerten Niederspannungsnetzen
dieses Mittelspannungsnetzes bleiben hiervon unberücksichtigt. Hierfür gelten die Grenz-
werte der Richtlinie
Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz
.
Á
Nach Maßgabe des Netzbetreibers und ggf. unter Berücksichtigung der Möglichkeiten der
statischen Spannungshaltung kann imEinzelfall von demWert von 2%abgewichenwerden.
Á
Abhängig vom resultierenden Verschiebungsfaktor aller Erzeugungsanlagen kann die
Spannungsänderung positiv oder negativ werden, also eine Spannungsanhebung oder
-absenkung erfolgen.
Á
Da der Netztransformator in der Regel über eine automatische Spannungsregelung verfügt,
kann die Sammelschienenspannung als nahezu konstant angesehen werden.
Vorzugsweise sind die Spannungsänderungen mithilfe der komplexen Lastflussrechnung zu
ermitteln.
Danach wäre lediglich der untererregte Betrieb noch zulässig (Grenzbereich 2,1% zu 2%). Al-
lerdings kann der Netzbetreiber von dem vorgeschlagenen Wert abweichen. Insbesondere ist
hierbei zu betrachten, ob an unterlagerte Niederspannungsnetze noch Kunden angeschlossen
sind oder evtl. angeschlossen werden. Noch entscheidender ist jedoch die Frage, ob weitere
Einspeisungen in diese Niederspannungsnetze erfolgen sollen. Es ist dann zu überprüfen, ob
dies zu einer Überschreitung der Niederspannungstoleranzen amVerknüpfungspunkt V führt.
Ist dies nicht der Fall, können ggf. auch die anderen beiden Betriebsbereiche des Windparks
zugelassen werden. Diese Entscheidung liegt jedoch immer in der Verantwortung des Netz-
betreibers. Die Spannungshaltung ist bereits heute eines der größten Probleme beim Betrieb
elektrischer Netze. Derzeit wird untersucht, ob in Zukunft auch regelbare Trafos von Mittel-
spannung auf Niederspannung eingesetzt werden. Hierzu soll jedoch kein klassischer Stufen-
schalter eingesetzt werden. Geplant ist ein elektronischer Regler auf Thyristorbasis. Erste Pi-
lotprojekte sind in der Erprobung.
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