Environmental Engineering Reference
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Bild 1.28 Links: Skizze der
Funktionsweise der Andreau-
Enfield-Windkraftanlage;
rechts: Andreau-Enfield-Wind-
kraftanlage in Algerien
industrielle Entwicklung, die in den 1960er-Jahren begann und in der Veröffentlichung der
Studie The Limits to Growth (Meadows et al.) des Club of Rome gipfelte [15] . Von den 1950er-
Jahren bis zum Ausbruch der ersten Energiekrise 1973 trugen nicht nur Dänemark, die USA
und Deutschland zu weiteren Entwicklungen in der Windenergie bei, auch Staaten wie Frank-
reich und Großbritannien beteiligten sich. Überaschenderweise beteiligten sich die Nieder-
lande, die als Land der Windmühlen bekannt sind, nicht an der Entwicklung zur modernen
Nutzung der Windenergie, sondern versuchten, klassische Windmühlen für die Stromerzeu-
gung zu nutzen.
1950 baute die John Brown Company auf den schottischen Orkneyinseln für das North of Scot-
land Hydroelectric Board eine 3-Blatt-Anlage mit einer Nennleistung von 100 kW und einem
Rotordurchmesser von 15m, die parallel an einem Dieselaggregat betrieben wurde [9] . Die
Rotorblätter waren mittels Blattschlaggelenken an einer Nabe befestigt. Der komplexe Rotor
versagte jedoch nach einigen Monaten.
Zur selben Zeit konstruierte der französische Ingenieur Andreau eine 2-Blatt-Anlage mit ei-
ner sehr ausgefallenen Übertragungstechnik. Die Rotorblätter waren hohl und hatten an den
Enden Öffnungen. Der Rotor fungierte dadurch wie eine Zentrifugalpumpe, die Luft durch die
Öffnungen in den Grund des Turms sog. Die Luft passierte dabei eine Luftturbine, die amFuße
des Turms angebracht war und einen Generator antrieb. Dadurch wurde eine sanfte Übertra-
gung realisiert, die eine Alternative zu den steifen, Antriebszügen bildete, die auf direkt ange-
schlossenen Synchron- und Induktionsgeneratoren basierten. 1951 bauten De Havilland Pro-
pellers eine Prototypanlage für Enfield Cables Ltd. in St. Albans (Hertfordshire), siehe Bild 1.28.
 
 
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