Environmental Engineering Reference
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in der Regel eine recht hohe Verfügbarkeit von über 95% auf. Das bedeutet in über 95% der
Gesamtzeit könnten sie also Stromproduzieren. Wartungs- oder Instandsetzungsarbeitenwer-
den möglichst in einer windschwachen Zeit ausgeführt, um den Ertragsausfall zu minimieren.
Ein namhafter Hersteller aus Deutschland übernimmt z. B. gegenüber dem Anlagenbetreiber
die Gewährleistung dafür, dass seine Windenergieanlagen zu 97% technisch verfügbar sind.
Technisch verfügbar ist eine Anlage, wenn der technische Zustand, in dem sich die Windener-
gieanlage befindet, einen Betrieb unter normalen Umgebungsbedingungen gestattet.
Anders sieht es mit der Verfügbarkeit des Windes als Antriebsquelle für die Windgeneratoren
aus. Wind ist nicht immer ausreichend vorhanden und kann auch nicht einfach angeschaltet
werden. Die Verfügbarkeit des Windes hängt von den jeweiligen meteorologischen Rahmen-
bedingungen ab. WEA an guten Windstandorten können 2 000-3 000 Volllaststunden pro Jahr
produzieren. Die hohe technische Verfügbarkeit kann bedingt durch die niedrigere Verfügbar-
keit des Windes also nicht ausgenutzt werden.
Versorgungsqualität
Die Versorgungsqualität elektrischer Netze ist die Summe aller qualitätsbestimmenden Bedin-
gungen aus Sicht des Anschlussnehmers (Kunden) und wird über die drei folgenden Kompo-
nenten definiert:
Versorgungszuverlässigkeit,
Á
Spannungsqualität,
Á
Servicequalität.
Die Versorgungszuverlässigkeit als ein Teil der Versorgungsqualität ist die Fähigkeit eines
elektrischen Systems, seine Versorgungsaufgaben unter vorgegebenen Bedingungen während
einer bestimmten Zeitspanne zu erfüllen. Die Versorgungszuverlässigkeit der einzelnen An-
schlussnehmer ist bestimmt durch die Häufigkeit und Dauer von Versorgungsunterbrechun-
gen. Je nach Netzstruktur und Lage des Anschlussnehmers im Netz ist seine Versorgungs-
zuverlässigkeit unterschiedlich. Zur Beurteilung des gesamten Netzes eines Netzbetreibers
werden Mittelwerte über entsprechende Anschlussnehmer gebildet. Betrachtet werden hier-
bei z. B. die mittlere Ausfallhäufigkeit und die mittlere Ausfalldauer sowie das Produkt aus
beiden Größen.
Á
(n-1)-Kriterium
Das (n-1)-Kriterium ist ein Sicherheitsstandard, der bei der Planung und Betriebsführung von
Netzen üblicherweise zur Anwendung kommt. Dieses Kriterium sorgt dafür, dass das Netz (n)
auch im Falle des Ausfalls der stärksten Leitung (-1) oder des größten Trafos die Versorgung
sicherstellen kann. Dieses geschieht imHoch- und Höchstspannungsnetz i. d. R. durch die au-
tomatische Wiedereinschaltung. Im vermaschten Mittelspannungsnetz gibt es Netzautoma-
tiken, aber oftmals finden auch manuelle Umschaltungen statt. In Niederspannungsnetzen
wird das (n-1)-Kriterium häufig durch die vermaschte Netztopologie oder durch den Einsatz
von Netzersatzanlagen (Notstromanlagen) im Fehlerfall oder bei geplanten Arbeiten gewähr-
leistet. Die bezugsorientierte (n-1)-Versorgungszuverlässigkeit ist imNetzbetrieb üblich.
Windenergieanlagen selbst werden aus Kostengründen üblicherweise nicht (n-1)-sicher an
das Netz der allgemeinen Versorgung angeschlossen, da im Fehlerfall „lediglich“ die Einspei-
seleistung entfällt, nicht aber die Versorgung von Netzanschlussnehmern gefährdet ist.
 
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