Environmental Engineering Reference
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Anforderungen als bis dato an das Verhalten dieser Anlagen im Normalbetrieb und im Netz-
fehlerfall zu stellen, um auch weiterhin einen stabilen und versorgungsgerechten Systembe-
trieb zu gewährleisten. Neu errichtete WEA müssen sich deshalb aktiv an der Spannungs-
und Frequenzhaltung beteiligen. Beispielsweise muss die in Folge eines Fehlers im Netz
ausgefallene Einspeiseleistung begrenzt werden, um eine unkontrollierte Störungsauswei-
tung zu vermeiden; eine schnelle Entkopplung der Erzeugungsanlagen bei Fehlern im Hoch-
und Höchstspannungsnetz darf daher nicht mehr unselektiv erfolgen. Wie in der Hoch- und
Höchstspannung werden zukünftig auch die in Mittelspannungsnetze einspeisenden Erzeu-
gungsanlagen an der Netzstützung beteiligt. Sie dürfen sich daher im Fehlerfall auch nicht wie
bisher sofort vom Netz trennen und haben auch während des normalen Netzbetriebs ihren
Beitrag zur Spannungshaltung imMittelspannungsnetz zu leisten.
Aus den gewonnenen ErkenntnissenmüssenWindenergieanlagen daher generell folgende An-
forderungen, die zusammengefasst als SystemdienstleistungenWind tituliert werden, erfüllen:
statische Spannungshaltung (durch einen regelbaren Blindleistungsbereich)
Á
dynamische Netzstützung durch Spannungshaltung bei Spannungseinbrüchen im Hoch-
und Höchstspannungsnetz. Dieses bedeutet die Fähigkeit:
- sich bei Fehlern imNetz nicht vomNetz zu trennen
- während eines Netzfehlers die Netzspannung durch Einspeisung eines Blindstroms zu
stützen
- nach Fehlerklärung dem Netz nicht mehr induktive Blindleistung zu entnehmen als vor
dem Fehler
Á
Betrieb mit reduzierter Einspeiseleistung
Á
Wirkleistungsreduktion bei Überfrequenz imNetz
Die relevanten Richtlinien zum Anschluss von Erzeugungsanlagen am Höchst- und Hoch-
spannungsnetz sowie Mittel- und Niederspannungsnetz sind auf Basis der zwingenden Anfor-
derungen überarbeitet worden bzw. befinden sich in der Überarbeitung. Sie fassen dabei die
wesentlichen Gesichtspunkte zusammen, die beim Anschluss an die jeweiligen Netze zu be-
achten sind, damit die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Netzbetriebs gemäß den Vorgaben
des Energiewirtschaftgesetzes auch mit wachsendem Anteil an dezentralen Erzeugungsanla-
gen erhalten bleiben und die in der DIN EN 50160 formulierten Grenzwerte der Spannungs-
qualität eingehalten werden können [5] .
Á
10.3 Grundbegri e zur Netzintegration von
WEA
In diesem Abschnitt werden die elektrischen Grundbegriffe, die für eine Netzintegration not-
wendig sind, beschrieben. Dabei wird besonders auf die Spannungsqualität, die bei einer Netz-
integration besonders zu beachten ist, eingegangen.
 
 
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