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Bild 1.22
Links: Entwurf der Windkraftanlage in der Nähe von Sewastopol auf der Krim: in Betrieb von
1931 bis 1942, Rotordurchmesser 30m. Rechts: gemessene Leistungsbeiwerte und Drehmomentko-
ezient als eine Funktion über der Schnelllaufzahl, [
4]
.
1.4 Der erste Innovationszeitraum:
1930-1960
Während und unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg nahmen verschiedene Länder die Entwick-
lung der Windkraftanlagen wieder auf. Der Grund hierfür war, dass strategische Ressourcen
wie fossile Brennstoffe knapp geworden waren. In dieser Zeit wurden viele Neuerungen ein-
geführt, welche wahrscheinlich eine weiträumige Einführung der Windkraftanlagen für die
Stromerzeugung parallel zum Stromnetz ermöglichten. Die Neuerungen, vor allem im Aufbau
des Rotors, bauten hauptsächlich auf den Neuerungen aus der vorangegangenen Ära auf.
Die wichtigsten Entwicklungen fanden in Dänemark, den USA und Deutschland statt. Wäh-
rend des 2. Weltkrieges entwickelte die Firma F. L. Smidth aus Kopenhagen Windkraftanlagen
zur Erzeugung von Elektrizität. Da Dänemark über keine eigenen fossilen Brennstoffe verfüg-
te, war die Windenergie einer der wenigenWege zur Stromerzeugung. Die Anlagen von Smidth
besaßen 2-Blatt-Rotoren, wobei die Blätter einen festen Anstellwinkel hatten, nicht verstellbar
und stallgeregelt waren. Bei diesen Rotorblättern war der Leistungskoeffizient verhältnismä-
ßig niedrig, die Leistungskurve aber relativ breit. Das bedeutete, dass die Effizienz des gesam-
ten Systems, auf ein weites Spektrum von Windgeschwindigkeiten verteilt, relativ hoch war.
Die Smidth-Aeromotoren hatten einen Rotordurchmesser von 17,5m (die Nennleistung be-
trug 50 kW) und wurden entweder auf Stahlgitter- oder Betontürmen gebaut. Nachdem es bei
den 2-Blatt-Rotoren Probleme mit den dynamischen Eigenschaften gab, führte Smidth eine
größere Anlage mit einem Rotordurchmesser von 24m (Nennleistung 70 kW) ein. Insgesamt
wurden sieben dieser Anlagen gebaut. Sie waren bis auf eine Ausnahme alle mit Gleichstrom-
generatoren ausgestattet (siehe Bild
1.23)
.
Dieser Anlagentyp wurde der Blaudruck für den Beginn der Entwicklungen in der modernen
Windenergie nach der ersten Energiekrise 1973. Es war J. Juul, der den 3-Blatt-Entwurf von
