Environmental Engineering Reference
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Neben der Firma AREVA, die die M5000 baut, und dem SCD-Konzept der Firma aerodyn, gibt
es ähnliche Konzepte mit einer Teilintegration des Getriebes in den Maschinenträger, z. B. von
der Firma WinWind.
Das SCD-Konzept (Super Compact Drive) ist eine Konstruktion der Firma aerodyn mit einem
Zweiblattrotor, die als 3- und 6-Megawattanlage derzeit von einem chinesischen Hersteller ge-
baut wird. Das Konzept setzt auf einen modularen Aufbau, bei dem das Getriebe und der Ge-
nerator rohrförmig in Reihe vor den Kopfträger geschraubt werden. Alle genannten Kompo-
nenten haben nahezu den gleichen Durchmesser und werden am Außenring verschraubt. Der
Kraftfluss der Rotorlasten verläuft also durch die Gehäuse der Triebstrangkomponenten über
den Kopfträger in den Turm.
Der Kopfträger sieht imGrunde genommen aus wie ein Rohrwinkelstück. Nur dass an der Seite
mit horizontaler Achse der Triebstrang angebunden wird, auf der anderen Seite mit vertikaler
Achse der Kopf der Windkraftanlage auf dem Turm gelagert ist. Eine Gondel mit Verkleidung
im herkömmlichen Sinne ist somit nicht mehr vorhanden. Sämtliche Peripherie wird in zwei
Stockwerken im Kopfträger und Turm angeordnet.
Solche vollintegrierten Systeme machen nur Sinn, wenn die Hersteller eine große Fertigungs-
tiefe haben und eine große Stückzahl gebaut wird.
6.5.5 3-4-Stufengetriebe - Doppelte Lagerung
Die doppelte Lagerung mit mehrstufigem Getriebe stellt die klassische Bauart eines Trieb-
strangs dar. ImAbschnitt Rotorwelle und Lagerung ist der grundsätzliche Aufbau beschrieben.
Betrachten wir dieses Triebstrangkonzept in Verbindung mit einer doppelten Rotorlagerung,
muss man auch hier sagen, dass es etliche konstruktive Möglichkeiten gibt. Die als Standard-
bauweisen bekannten und in der Praxis am häufigsten umgesetzten Lösungen sind bereits in
Bild 6.19 und Bild 6.20 aufgeführt und in Abschnitt 6.4.2 beschrieben.
Beide Varianten leiten den größten Teil der Rotorlasten über die Lagerung direkt in den Ma-
schinenträger, sodass das Getriebe und der Generator lediglich dem Drehmoment ausgesetzt
sind. Wegen der Vielzahl der entwickelten Anlagen, die auf diesen Konzepten basieren, ist die
Zulieferersituation entsprechend gut.
Umnur einige Beispiele für diese Art vonWindkraftanlagen zu geben, sind für die Variante mit
separaten Lagern die Vestas V80, Siemens SWT 3.6-107 oder die REpower 5M als prominente
Vertreter zu nennen.
Die Variantemit einemgeschlossenen Lagergehäuse ist vor allemdurchWindkraftanlagen von
GE (z. B. GE 2.5xl), Vestas 2 MW Grid Streamer oder die aeroMaster-Familie (1,5MW [siehe
Bild 6.44] , 2,5MW, 3,0MW, 5,0MW) der Firma aerodyn Energiesysteme GmbH vertreten. Wie
auch schon in Abschnitt 6.4.2 beschrieben, ist der Vorteil der Anordnung die Verwendung von
spielfreien Lagern. Dies führt zu einer Erhöhung der Zuverlässigkeit der selbigen. Wichtig da-
bei ist vor allem, dass die axiale Beweglichkeit des Triebstrangs unterbundenwird, was letztlich
auch dem Getriebe zugutekommt.
Auch auf einer doppelten Lagerung basierend, aber dennoch abweichend, sind die folgenden
Konzepte. Das Konzept in Bild 6.45 (links) wird dominiert von einem Lagergehäuse, das neben
den zwei Wälzlagern außerdem noch den Anschluss für das Getriebe aufweist. Die Drehmo-
 
 
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