Environmental Engineering Reference
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raten Lagergehäusen der Rotorlagerung in der Regel eine Fettschmierung zum Einsatz. Heute
setzt man dabei auf automatisch gesteuerte Fettschmierpumpen, die in festgelegten Abstän-
den das Lager mit frischemSchmierfett versorgen. Das alte Fett wird dann durch die Dichtung,
oft Labyrinthdichtungen, aus dem Lager gedrückt und in einem Auffangbehälter gesammelt.
Die Schmierung mit Öl in der beschriebenen, kompakten Bauweise ist grundsätzlich als Kreis-
lauf aufgebaut. Allerdings entsteht ein höherer Aufwand für das Dichtungssystem des Lagers.
Neben einemÖltank und einemÖlfilter ist dort auch ein Kühler zu finden, der das aufgeheizte
Öl herunterkühlt.
Doppelte Lagerung
Die doppelte Lagerung steht für ein Konzept, bei dem auf der Rotorwelle zwei Wälzlager an-
geordnet sind. Diese übertragen sämtliche Rotorlasten durch den Maschinenträger in den
Turm. Hinter der Rotorwelle wirkt das zur Energiegewinnung notwendige Drehmoment auf
die nächste Triebstrangkomponente. Je nach Triebstrangkonzept kann es sich dabei um ein
Getriebe (siehe Bild 6.19) oder einen Generator handeln. Das Getriebe oder der Generator bei
getriebelosen Anlagen werden bei doppelter Wellenlagerung nicht mit Kräften oder Biegemo-
ment aus dem Rotor belastet, sondern nur mit dem Drehmoment. Das gilt auch für die später
beschriebeneMomentenlagerlösung. Der Getriebetausch auf der Anlage ist möglich, ohne den
Rotor zu demontieren, was bei der Dreipunktlagerung normalerweise nicht der Fall ist.
Bild 6.19 Rotorwelle mit zwei Einzellagern [aerodyn]
Resultierend aus den zwei Lagern und ihrem Abstand zueinander fällt die Rotorwelle bei die-
ser Lösung sehr lang und somit schwer aus. Sie ist aufgrund ihrer Festigkeitsvorteile in vielen
Entwicklungen als Schmiedewelle ausgeführt. Für die Energieversorgungsleitungen des Pitch-
Systems werden die Rotorwellen zentral mit einer großen Bohrung versehen. Bei großen Anla-
gen kommen auch Hohlwellen aus Guss zum Einsatz.
Unterschieden wird bei dieser Lagerungsvariante zwischen einer doppelten Lagerung mit ge-
trenntemGehäuse (Bild 6.19) und einer doppelten Lagerung mit einem gemeinsamen Gehäu-
se (Bild 6.20) . Dabei ist letztere Lösung der deutlich kompaktere Aufbau. Bei zwei einzelnen
Lagergehäusen werden normalerweise Pendelrollenlager (Bild 6.21, rechts) verwendet, um die
Fehlausrichtung der Gehäuse zueinander und die Verformungen der Welle ausgleichen zu
können. Dieselbe Lagerart kommt auch bei der nachfolgend beschriebenen Dreipunktlage-
rung zum Einsatz. Bei doppelter Wellenlagerung und einteiligemGehäuse können auch ande-
re Lagerungsarten eingesetzt werden, die ein geringeres Spiel als Pendelrollenlager haben, was
als vorteilhaft in Bezug auf die Zuverlässigkeit angesehen wird.
 
 
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