Environmental Engineering Reference
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Bild 6.5 An Rotornabe angebundene Motor-Getriebe-Kombination dreht Innen- bzw. Außenring des
Blattlagers [REpower Systems]
Die hydraulischen Systeme beinhalten i. d. R. doppelt wirkende Zylinder, die an Rotornabe und
dem drehbaren Blattlagerring angelenkt sind. Der Hub des Kolbens wird in eine Schwenk-
bewegung des Blattlagerrings mit angeschlossenem Rotorblatt umgesetzt. Der für eine 90 ± -
Schwenkbewegung erforderliche Hub macht bei Anwendung eines einzelnen Zylinders eine
Zylinderbaulänge notwendig, die innerhalb der Grenzen des Rotorblattanschlusses nicht un-
terzubringen ist. In den meisten bekannten Konstruktionen ragt daher der Zylinder nach vorn
aus der Rotornabe heraus (Bild 6.6) .
In einer alternativen Konstruktion wird die Schwenkbewegung über zwei kleine und über
einen Zwischenschwenkhebel hintereinander gereiht angeordnete Zylinder vollführt. Diese
Anordnung findet komplett innerhalb des Blattanschlussdurchmessers Platz.
Beide Bauformen haben gemein, dass die Grundversorgung für den Betrieb der Zylinder durch
Hydraulikaggregate in der stehenden Gondel und damit über eine hydraulische Drehverbin-
dung erfolgenmuss. Die technisch bewährten Aggregate mit Tank sind für eine Unterbringung
in der drehenden Rotornabe nicht geeignet.
Ein Innovationsschritt kann der in der Luftfahrttechnik seit zwei Jahrzehnten eingesetzte
elektro-hydrostatische Aktuator (EHA) werden, ein Hybridantrieb, der elektrische Servomo-
torik mit hydraulischer Getriebe- und Regelventiltechnik verbindet. Der Aktuator hat nach
außen nur elektrische Schnittstellen; die Hydraulik ist komplett autonom integriert.
Das beste Pitch-Systemkonzept ...
... gibt es nicht. Die Fragen, ob z. B. elektrische oder hydraulische Aktuatoren, chemische oder
statische Energiespeicher, Blattlager mit verzahnten Innen- oder Außenringen eingesetzt wer-
den, müssen individuell für das Gesamtkonzept einer Anlage immer aufs Neue beantwortet
werden. Für den Betreiber einer Anlage zählt schlussendlich die Rendite seiner Investition.
Vorrangig ist daher, dass der Einspeisebetrieb anlagenseitig ohne Störungen funktioniert, so-
lange der Wind am Standort günstig weht.
 
 
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