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3.3.2 Schallquelle
Zur Messung der Quelllautstärke der Windenergieanlage L WA wird das Mikrofon auf einer
schallharten Platte zu ebener Erde, siehe Abb. 3.22, in einem definierten horizontalen Abstand
vom Fundament der Anlage in Lee, also windabwärts, ausgelegt. Der horizontale Abstand ist
gleich der Gesamthöhe (Nabenhöhe plus Rotorradius) mit der Toleranz 20%. Zur Bestimmung
der Quelllautstärke wird der Messabstand herausgerechnet, sodass das Ergebnis unabhängig
vom tatsächlich gewählten Abstand ist. Die schallharte Platte hat den Reflexionsgrad 1, sodass
man mit einem normierten Boden rechnet.
Bild 3.22 Schallmessung: Mikrofon
auf schallharter Platte
In Mitwindrichtung wird der Schall am besten übertragen, sodass man den lautesten Schall
misst (Worst-Case-Situation). Offensichtlich ist, dass mit steigender Windgeschwindigkeit die
Lautstärke zunimmt, siehe dazu Abb. 3.23. Die Hintergrundgeräusche steigen ebenfalls mit
der Windgeschwindigkeit nach L eq /(dB(A)) = 2,5 · v /(ms) + 27,5, siehe Hau (2008). In der IEC
ist festgelegt, die Lautstärke bei der gemessenen Windgeschwindigkeit von 10m/s in 10mHö-
he zu bestimmen. Diese Geschwindigkeit ist ebenfalls eine Worst-Case-Situation. Bei kleinerer
Windgeschwindigkeit ist die Anlage leiser, bei größerer Windgeschwindigkeit ist die Nennleis-
tung erreicht, die Anlage regelt ab, der Schall steigt nicht weiter an. Dieses ist nachgewiesen
für Anlagenmit Pitch-Regulierung. Anlagenmit Stall-Regulierung werden gleichbehandelt. Er-
satzweise ist nach IEC erlaubt, die Windenergieanlage selbst als Windmessgerät zu verwen-
den und bei 95% der Nennleistung die Lautstärke zu messen. Bei älteren Anlagen und bei
Kleinwindanlagen ist oft 8m/s statt 10m/s als Referenzgeschwindigkeit angegeben, bei der
die Lautstärke gemessen wurde.
Bild 3.23 Schallleistungspegel steigt mit Windge-
schwindigkeit, Referenzwert ( L eq, ref ) bei 10m/s
 
 
 
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