Environmental Engineering Reference
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Es wird jedoch keine Liste verbindlicher Kategorien der Wirkungsabschätzung gegeben, so
dass die Auswahl der anzugebenden Wirkkategorien dem Ersteller der Ökobilanz überlassen
ist. Zu dieser Problematik siehe die Ökobilanz von Joghurtbechern aus Polymilchsäure in
Kap. 7.1 Polymilchsäure. Tabelle 9 zeigt Wirkkategorien, die möglich sind. Die rechte Seite
der Tabelle fasst Ergebnisse der Sachbilanzkategorien in Schadenskategorien zusammen.
Tabelle 9 Möglichkeiten für Wirkungskategorien oder Wirkkategorien. In der Spalte rechts sind einzelne
Wirkkategorien aus der Sachbilanzebene zu Schadenskategorien zusammengefasst (unter Eutrophierung
wird Nährstoffeintrag, z. B. in Form von Phosphor verstanden) [105].
Wirkungskategorie
Wirkungskategorie
Wirkungskategorie der Scha-
densbilanzergebnisse
Schadenskategorie
Humantoxizität
Effekte auf die Atmung
Ionisierende Strahlung
Ozonschichtzerstörung
Menschliche Gesundheit
Menschliche
Gesundheit
Qualität von
Ökosystemen
Humantoxizität
Ökotoxizität
Eutrophierung (aquatisch)
Eutrophierung (terrestrisch)
Naturraumbeanspruchung
Ozonbildung (bodennah)
Ressourcenbeanspruchung
Ozonabbau (Stratosphäre)
Treibhauseffekt
Versauerung
Photochemische Oxidation
Menschliche
Gesundheit
Qualität von
Ökosystemen
Aquatische Ökotoxizität
Terrestrische Ökotoxizität
Aquatische Versauerung
Aquatische Eutrophierung
Terrestrische Versauerung und
Eutrophierung
Landnutzung
Globale Erwärmung
Qualität von Ökosystemen
Klimaänderung
Nicht erneuerbare Energie
Ressourcen
Abbau von Mineralien
Neben der Ökobilanz oder Lebenszyklusanalyse (LCA), die in der Regel zumindest das Le-
bensende des Produkts und die Entsorgung mit betrachtet, existieren auch andere Analyse-
methoden, die nur bestimmte Ausschnitte des Produktlebenszyklus oder bestimmte Umwelt-
aspekte betrachten. Die in Kap. 4.4 gezeigte Environmental Product Declaration (EPD)
bilanziert in dem konkreten Fall das Produkt lediglich bis zum Ende des Herstellprozesses bzw.
dem Verlassen des Werksgeländes. Hier ist anzumerken, dass insbesondere für Produkte, deren
Ökobilanz durch die Nutzungsphase dominiert wird - wie z. B. Fahrzeuge bzw. Fahrzeugteile
oder auch Fensterrahmen - dieser Ansatz unzureichend ist. Zu rechtfertigen ist er eher bei
Produkten mit äußerst kurzer Lebensdauer, wie z. B. Verpackungsmaterialien. Der Ansatz ist
insbesondere dann sinnvoll, wenn beispielsweise ein Hersteller eines Biokunststoff-Granulats
sein Produkt bilanzieren möchte, sich aber auf Basis des Produktes durch Weiterverarbeitung
zahlreiche Produktvarianten mit zum Teil völlig unterschiedlichen Anwendungsgebieten erge-
ben können (siehe Kap. 4.4).
 
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