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Bild 51 Brennwerte verschiedener Biokunststoffe und petrochemischer Kunststoffe.
Die dritte Variante, ein Recycling, d. h. eine stoffliche Wiederverwertung, ist in der Praxis
meist ein „Downcycling“, d. h. eine Wiederverwertung auf einer niedrigeren Wertschöpfungs-
stufe. Es existieren jedoch auch Beispiele für ein Recycling auf der gleichen Wertschöpfungs-
stufe, wie z. B. typischerweise die Verwendung von PVC aus Fensterrahmen. Hier können
Fensterrahmenprofile vollständig aus Rezyklat extrudiert werden, die dann jedoch schlechtere
Eigenschaften haben als Neuware. Möglich ist auch, eine Coextrusion aus Rezyklat und Neu-
ware durchzuführen. Bei diesem Prozess wird die Neuware an der Oberfläche extrudiert und
bedeckt das Rezyklat [91]. „Upcycling“, d. h. eine Wiederverwertung auf einer höheren Wert-
schöpfungsstufe ist die anspruchsvollste Variante einer Wiederverwertung. Eines der seltenen
Beispiele dafür ist die Nutzung von gebrauchten PET-Flaschen (Polyethylenterephthalat) zur
Herstellung von PET-Fasern, die dann zur Herstellung von Fleece-Bekleidung verwendet wer-
den [92]. Da der Wert eines hochwertigen Bekleidungsstückes sicher höher eingeschätzt wer-
den kann als der Wert der zu seiner Herstellung verwendeten PET-Flaschen, kann man hier
berechtigterweise von Upcycling sprechen. Es gibt Hersteller, die diesen Prozess schon seit
mehreren Jahrzehnten nutzen [92]. In jeder Ausprägung der dritten Variante kann man die
Werkstoffnutzung in Analogie zu „from cradle to grave“ als „from cradle to cradle“ - d. h.
„von der Wiege bis zur Wiege“ - bezeichnen, da der Werkstoff einem weiteren werkstofflichen
Leben zugeführt wird, auch wenn dieses weitere werkstoffliche Leben auf einer niedrigeren
 
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