Environmental Engineering Reference
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sinkt die Löslichkeit von CO 2 im Meer, so dass aus dem Meer wieder vermehrt CO 2 freigesetzt
wird.
Bild 50 Die wichtigsten Reservoire von Kohlenstoff und Stoffströme des Kohlenstoffkreislaufs. Angaben
in Gigatonnen Kohlenstoff bei Reservoiren bzw. Gigatonnen Kohlenstoff pro Jahr bei Stoffströmen
(10 9 t/a). Darstellung nach [86].
Nach der stofflichen Nutzung von Holz oder anderen biogenen Werkstoffen wie Biokunststof-
fen kann eine nachgelagerte energetische Nutzung erfolgen (Kaskadennutzung), die dann den
gebundenen Kohlenstoff wieder in Form von CO 2 freisetzt, sofern keine CO 2 -Sequestrierung
(Carbon Capture and Storage, CCS, siehe Kap. 1.2 [65]) des Verbrennungsgases CO 2 erfolgt.
Beim Verbrennungsprozess der biogenen Werkstoffe wird nicht mehr CO 2 freigesetzt, als ur-
sprünglich in den Pflanzen durch Photosynthese gebunden worden ist.
Die energiebedingten anthropogenen CO 2 -Emissionen betrugen im Jahr 2007 rund
29 Milliarden Tonnen [87] entsprechend ca. 8 Milliarden Tonnen Kohlenstoff; sie lagen damit
38 % höher als im Jahr 1990. 2011 stiegen die Emissionen gegenüber 2010 um 3,2 % und
erreichen damit 31,6 Milliarden Tonnen [88] entsprechend 8,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff
(der anthropogene Beitrag durch die Nutzung von fossilen Energieträgern wird in Bild 50 mit
5 bis 6•10 9 t bezogen auf Kohlenstoff angegeben).
Die Beiträge kommen im Wesentlichen von der energetischen Nutzung von Kohle (45 %), Öl
(35 %) und Gas (20 %). Die Dimension des energiebedingten anthropogenen Beitrags zur CO 2 -
Emission beträgt damit gut 14 % der Menge an Kohlenstoff, die durch Photosynthese jährlich
gebunden wird, wenn man diesen Beitrag von 8,6 Gigatonnen auf die 60 Gigatonnen (60•10 9 t)
aus Bild 50 bezieht. Obwohl Pflanzen auf einen erhöhten CO 2 -Anteil der Atmosphäre mit ei-
nem Anstieg der Phytomassezunahme pro Zeiteinheit reagieren [86], scheint damit die emp-
findliche Balance zwischen Photosynthese sowie Atmung und Zersetzung nachhaltig gestört zu
werden, was sich entsprechend in einem Anstieg des CO 2 -Gehalts der Atmosphäre äußert (sie-
he Kap. 1.2).
 
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