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Deutschlands) und die darin enthaltene Müllmenge auf 3 Millionen Tonnen (siehe Bild 44)
[72], [74], [75]. Bei den Kunststoffen, die dort zu finden sind, handelt es sich nicht nur um
Kunststoffformteile, die in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind, sondern auch um zerklei-
nerte Partikel („plastic soup“ [76]), die von kleineren Meereslebewesen verzehrt werden.
Selbst wenn die Kunststoffpartikel das Verdauungssystem passieren können sich in der Nah-
rungskette darin enthaltene Schadstoffe anreichern. Für manche Substanzen wie Schwermetalle
sind Anreicherungsfaktoren, sogenannte Bioconcentration Factors (BCF), in der Größenord-
nung von 10 8 bekannt [77]. Über den Verzehr von Fischen und Meeresfrüchten können die
Schadstoffe dann auch vom Mensch aufgenommen werden.
Bild 45 Fisch, der verschiedene Kunststoffpartikel verschluckt hat. Mit freundlicher Genehmigung von
Marcus Eriken und dem Algalita Marine Research Institute.
Größere Kunststoffgegenstände können für Seevögel und Fische schnell den Tod bedeuten, da
sie nicht verdaut werden können und das Verdauungssystem nicht passieren können (siehe
Bild 45 und Bild 46). Biologisch abbaubare Kunststoffe - gleichgültig ob biogenen oder petro-
chemischen Ursprungs - helfen, dieses schwerwiegende Problem zu verringern, das durch die
Langlebigkeit der Kunststoffe, ihre Beständigkeit gegen Wasser, Salzwasser, UV-Strahlung
und Sauerstoff noch lange Bestand haben wird. Insbesondere Biokunststoffe, die vollständig
oder weitgehend biogen sind und ohne Zusatz von problematischen Additiven verarbeitet wer-
den können, sind hier besonders vorteilhaft.
 
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