Environmental Engineering Reference
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wie die Energiebilanz für die Herstellung des Biokunststoffs nicht den stofflichen Vorteil (bio-
gener Ursprung der stofflichen Komponente) überkompensiert (siehe zu dieser Betrachtung
wieder Bild 40 in Kap. 2.4 Biokunststoffe).
Bild 38 Stoffliche (orange) und energetische (grau) Wiederverwertungsquoten von Kunststoffen in Euro-
pa im Jahr 2009 [18].
Eine weitere zentrale Eigenschaft der petrochemischen Kunststoffe ist, dass die Mehrzahl nicht
biologisch abbaubar ist. Die biologische Abbaubarkeit ist im Hinblick auf eine industrielle
Kompostierung kein bedeutender Vorteil, da im Wesentlichen eine Umsetzung zu CO 2 erfolgt
(siehe dazu Kap. 2.6). Problematisch wird jedoch die Persistenz der petrochemischen Kunst-
stoffe in Form des ins Meer transportierten Materials. Die Kunststoffe zerfallen teilweise in
sehr kleine Partikel und werden dann von Meereslebewesen als Nahrung angesehen. Dies kann
zum Tod der Tiere führen oder zur Anreicherung unerwünschter bzw. toxischer Substanzen in
der Nahrungskette. Zu dieser Thematik und weiteren ökologischen Überlegungen siehe die
nachfolgenden Kap. 2.4, 2.5 und 2.6.
In ökonomischer Hinsicht sind die petrochemischen Kunststoffe nach wie vor vorteilhaft, wo-
bei wenig umweltrelevante Effekte in den Preisen der Produkte abgebildet sind. Vernachlässigt
man diese Problematik, können die meisten Massenkunststoffe trotz des steigenden Ölpreises,
an den die Preise der petrochemischen Kunststoffe gekoppelt sind (siehe Bild 57), nach wie vor
als vergleichsweise günstig bezeichnet werden (siehe Kap. 2.10 Ökonomische Situation bei
Kunststoffen).
 
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