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Bild 32 Der biogene Verbundwerkstoff Bambus dient in Südostasien immer noch als Gerüstbau-Material
auch für sehr hohe Gerüstbauten [42]. Mit freundlicher Genehmigung von Palani Mohan.
2.3 Petrochemische Kunststoffe
Kunststoffe auf petrochemischer Basis werden weltweit jährlich in einer Größenordnung von
gut einer viertel Milliarde Tonnen produziert und liegen damit ca. bei einem Sechzehntel der
Ölproduktion. Nach dem Krisenjahr 2009 mit einem etwas niedrigeren Wert lag die Produk-
tionsmenge 2010 bei 265 Millionen Tonnen und 2011 bei 280 Millionen Tonnen (235 Millio-
nen Tonnen ohne Fasern).
Wegen der großen Bedeutung des Kunststoffbegriffs für die Abgrenzung zwischen Polymeren
und Kunststoffen sowie auch für die wichtige Trennung zwischen petrochemischen Kunststof-
fen und biogenen Kunststoffen (siehe Kap. 2.4) soll der Begriff hier genauer betrachtet werden.
Wesentlich ist bei den meisten Definitionen oder Beschreibungen der Kunststoffe deren Werk-
stoff-Charakter und damit die werkstoffliche Anwendbarkeit.
Der Begriff „Kunststoff“ ist normativ eindeutig definiert als ein „Werkstoff, der als hauptsäch-
lichen Bestandteil ein Hochpolymer enthält …“ [43]. Der Werkstoff-Charakter findet sich auch
z. B. in der Definition „als Kunststoffe werden hochmolekulare Substanzen (Makromoleküle,
Polymere) bezeichnet, aus denen sich mittels geeigneter Verarbeitungsprozesse Formkörper
herstellen lassen …“ [44]. Nach dieser Klassifizierung kann ein reines Polymer ein Kunststoff
sein, wenn es in einem formgebenden Prozess verarbeitbar ist. Das ist aber eher die Ausnahme
und Wolle (Kap. 3.6) und Cellulose (Kap. 4.1) sind zwar Biopolymere aber demnach auch
keine Biokunststoffe, weil sie nicht in Kunststoffverarbeitungsprozessen formgebend verar-
beitbar sind.
 
 
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