Environmental Engineering Reference
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Bei der Ganzpflanzen-Bioraffinerie wird zunächst die Frucht der Pflanze von den Lignocellu-
lose-Resten abgetrennt, da die chemische Zusammensetzung beider Komponenten stark ver-
schieden ist (siehe Bild 24). Aus der Frucht der Pflanze, die Stärke, Proteine oder Öle enthalten
kann, können verschiedene Werkstoffe gewonnen werden, während der Lignocellulose-Anteil
den aus der Lignocellulose-Raffinerie bekannten Prozessen unterworfen werden und biogene
Stoffe und Energieträger liefern kann.
Bild 24 Mögliche Gewinnung verschiedener chemischer Grundbausteine und biogener Energieträger in
einer Ganzpflanzen-Phase-III-Bioraffinerie (Trockenmahlung, Darstellung nach [76]).
Die sogenannte „Grüne Bioraffinerie“ basiert auf grüner Biomasse, wie z. B. Grasschnitt, un-
reife Getreidepflanzen und Algen, die einen natürlichen Wassergehalt besitzen. Typischerweise
wird die Biomasse durch einen Pressvorgang in zwei Fraktionen, einen Presssaft und einen
Presskuchen, unterteilt, aus denen dann wiederum durch verschiedene Prozesse biogene Roh-
stoffe und Energieträger gewonnen werden (siehe Bild 25).
In der Zwei-Plattform-Bioraffinerie werden aus der Biomasse zunächst Stoffe abgetrennt, aus
denen über biochemische Konversionsprozesse wie Fermentationen die gewünschten biogenen
Rohstoffe, Zwischen- oder Endprodukte gewonnen werden können (z. B. Zucker-Plattform,
siehe Bild 26). Die Synthesegas-Plattform bietet den Vorteil, dass Stoffe, die schwer zielge-
richtet zu den gewünschten Endprodukten umsetzbar sind, thermochemisch in gasförmige oder
flüssige Zwischenprodukten konvertiert werden können und dann ggf. zu den gewünschten
Endprodukten oder Energieträgern umgesetzt werden können.
 
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