Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
14 Polyamide
Polyamide [1] sind makromolekulare Verbindungen, die entweder in der Natur vorkommen
können oder auf synthetischem Weg hergestellt werden. In der Natur vorkommende Polyamide
sind z. B. die Proteine, die aus Aminosäuren aufgebaut sind und in Kap. 3 behandelt werden.
Polyamide besitzen das in Bild 292 gezeigte Strukturinkrement, die Amid-Bindung. In diesem
Kapitel werden Polyamid-Biokunststoffe dargestellt.
Bild 292 Amide können aus Säuren und Aminen durch eine Kondensationsreaktion, d. h. unter Wasser-
abspaltung, gebildet werden.
In Analogie zur Reaktion von Hydroxycarbonsäuren unter Bildung von Polyestern (siehe
Kap. 7.1, PLA) kann eine Aminocarbonsäure mit sich selbst reagieren und Polyamide bilden,
die die in Bild 293 gezeigte Struktur besitzen.
Bild 293 Polyamid-Struktur. Die Wasserstoffatome am Amidstickstoff sind zur Ausbildung von Wasser-
stoffbrückenbindungen mit den Carbonyl-Sauerstoffen befähigt und tragen zur Stabilität bei (siehe Kap. 3
Proteine). Im Gegensatz zu Polyolefinen können PA dadurch aber bis zu ca. 10 % Wasser aufnehmen [2].
Die Polyamide lassen sich nach der Art der Monomere (aliphatisch, teilaromatisch, aromatisch),
nach der Monomerzusammensetzung (Homopolyamide, Copolyamide, monadisch, diadisch),
nach der Morphologie (teilkristallin, amorph) und dem Erweichungsverhalten (T m und T g )
einteilen [3]. Die Einteilung nach der Monomerzusammensetzung findet sich in der Praxis als
Materialbezeichnung wie PA6 (monadisch) oder PA66 (diadisch). Wie bei der Ringöffnungs-
polymerisation von Lactonen zu Polyestern ist auch die Ringöffnungspolymerisation eines
Lactams (cyclisches Amid einer Aminocarbonsäure) möglich (siehe Bild 294).
 
 
Search WWH ::




Custom Search