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Ökologische Aspekte
Furfural ist eine weltweit vorkommende (ubiquitäre) Substanz, die in geringen Mengen auch in
Kaffee (bis ca. 250 ppm) und Tee, alkoholischen Getränken und Brot enthalten ist. Allerdings
ist Furfurylalkohol aus toxikologischer Sicht nicht gänzlich unkritisch. Eine Zusammenstellung
der Toxizitäten in Form von LD 50 -Werten für verschiedene Spezies zeigt Tabelle 111 (LD 50 -
Werte bezeichnen die Konzentration des Stoffes, bei denen 50 % der Population der genannten
Spezies gestorben sind) [15]. Entscheidend für die Handhabung der Furfurylalkohol-Harze ist
die Konzentration freier Furfurylalkohol-Monomere [6]. Weitere Angaben zur Toxizität finden
sich unter [16].
Tabelle 111 Toxikologische Daten von Furfural und Furfurylalkohol [4].
Methode
Furfural
Furfurylalkohol
LD 50 (oral) / mg/kg
400-500 (Maus)
50-149 (Ratte)
650-950 (Hund)
541 (Guinea Schwein)
160 (Maus)
275 (Ratte)
LD 50 (dermal) / mg/kg
> 310 (Hase)
< 10.000 (Guinea Schwein)
400 (Hase)
LC 50 (Inhalation, 1h) / mg/m³
4075 (Ratte)
592 (Ratte)
LD 50 (intravenös) / mg/kg
152 (Maus)
250 (Hund)
LD 50 (subcutan) / mg/kg
148 (Ratte)
119-223 (Hase)
214-850 (Hund)
LD 50 (intraperitoneal) / mg/kg
102 (Maus)
20-121 (Ratte)
In ökologischer Hinsicht vorteilhaft ist - in erster Näherung betrachtet - dass zur Herstellung
von Furfural und Derivaten Reststoffe aus der Landwirtschaft verwendet werden können, so
dass keine Nahrungsmittelkonkurrenz auftreten kann. Wenn diese Reststoffe nun stofflich
anstatt energetisch (z. B. energetische Verwertung in den Zuckermühlen) genutzt werden, wäre
dies in einer vergleichenden Bilanzierung zu bewerten. Außerdem erfolgt in beiden Fällen
(energetische und stoffliche Nutzung) ein Nährstoffentzug aus der landwirtschaftlichen Nutz-
fläche. Hierzu ist allerdings z. B. von Kurzumtriebsplantagen bekannt, dass die Nährstoffent-
züge nicht sehr groß sind und durch moderate Düngung ausgeglichen werden können [17].
Schließlich sind zumindest grundsätzlich auch Kaskadennutzungskonzepte möglich, die es
erlauben, Naturfaser-verstärkte Furfurylharz-Verbundwerkstoffe nach einem (oder mehreren)
werkstofflichen Nutzungszyklen einer thermischen Verwertung zuzuführen (siehe Kap. 2.8
Nutzungskonzepte von Werkstoffen).
 
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