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Tabelle 103 Eigenschaften der wichtigsten Kolophonium-Typen und -Derivate [3] .
Schmelzpunkt / °C 1
Typ
Säurezahl
Verseifungszahl
Nicht ver-
seifbarer
Rest
Balsamharz
Ca. 170
65-85
Ca. 170
6-8
Wurzelharz
160
58-78
177
Ca. 12
Tallharz
160
73
168
6-8
Disproportioniertes Harz
155
70
160
Ca. 10
Polymeres Harz (40 %
dimere Säure)
154
80-100
158
7-9
Polymeres Harz (60 %
dimere Säure)
154
95-115
158
7-9
Polymeres Harz (80 %
dimere Säure)
142
120-140
155
7-9
Hydriertes Harz
161
68
167
Ca. 9
1 verschiedene Messverfahren
Anwendungen
Reines Kolophonium wird nur noch wenig eingesetzt, neben der Anwendung als Bogenharz für
Streichinstrumente z. B. noch für Zeitungsdruckfarben und in Klebstofflösungen [1].
Durch die Dimerisierung von Abietinsäure entsteht ein Produkt mit niedrigerer Säurezahl,
größerer Oxidationsbeständigkeit, geringerer Kristallisationsneigung und höherem Schmelz-
punkt, das für den Einsatz in Druckfarben, Lacken und Klebstoffen in Frage kommt [7]. Bei
den Klebstoffanwendungen trägt die niedrigere Kristallisationsneigung dazu bei, eine dauerhaf-
te Klebrigkeit zu erhalten. Die polymerisierten Produkte zeigen eine gute Kompatibilität mit
anderen Bindemitteln und Elastomeren. Kolophonium-Dimere und -Polymere werden auch mit
petrochemischen Phenolen wie 4-tert.-Butylphenol oder Bisphenol-A gemischt und ergeben so
Phenolharz-modifizierte Kolophonium-Harze [3] .
Die Maleinatharze oder andere mittels Diels-Alder-Addition mit Dienophilen wie Maleinsäu-
reanhydrid, Maleinsäure oder Fumarsäure (siehe Kap. 8.1) erhaltene Harze auf Basis von Ko-
lophonium sind ebenfalls oxidationsstabiler, da die konjugierten Doppelbindungen in der
Diels-Alder-Addition umgesetzt worden sind. Die Maleinatharze sind sehr hart, durch Mi-
schung mit anderen Lackharzen wie Cellulosenitrat, Alkydharzen und Ölen können aber die
gewünschten Eigenschaftsprofile für den Einsatz in Lacken für Metall, Holz, Papier, in Druck-
farben und Klebstoffen eingestellt werden. Maleinatharze mit hohen Säurezahlen können als
Salze (mit Aminen und Hydroxiden) wasserlöslich gemacht und somit in Tiefdruck- und
Flexodruckfarben auf wässriger Basis eingesetzt werden [7].
 
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