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9.6 Sorbit
Auch Sorbit oder Sorbitol wurde in der Studie des US Department of Energy als einer der
zwölf wichtigsten biogenen Synthesebausteine eingeschätzt [1] und kann als Edukt für ver-
schiedene Polyole wie Ethylenglykol (Kap. 9.2) und Propylenglykol (Kap. 9.3) dienen, die für
die Herstellung von Polyestern, Polyesterharzen und zahlreichen anderen Produkten eingesetzt
werden können (siehe Bild 267). Es wird durch katalytische Hydrierung von Glucose gewon-
nen, die Glucose kann in Form eines Stärkehydrolysates aus Maisstärke oder als Invertzucker-
lösung (Gemisch der Monosaccharide Glucose und Fructose aus Saccharose) vorliegen. Fer-
mentative Methoden nutzen beispielsweise Zymomonas mobilis zur Herstellung von Sorbitol
sind aber noch nicht wirtschaftlich [29].
Bild 267 Sorbit kann als Synthesebaustein zur Herstellung weiterer wichtiger Basischemikalien dienen.
1990 betrug die Weltproduktion 650.000 t in Form einer 70 % Lösung von Sorbit. Ein Drittel
dieser Menge wurde zur Herstellung von Ascorbinsäure sowie Pharmazeutika genutzt, ein
Drittel in der chemischen Industrie sowie ein Drittel für Kosmetik- und Lebensmittel-Anwen-
dungen (Lebensmittelzusatzstoff E420). Dort wird Sorbitol als Feuchthaltemittel und Weich-
macher in Papier, Klebstoffen, Polyurethanen, Textilien, Leder und Cellulose-basierten Filmen
eingesetzt sowie als Bindemittel und Stabilisator in Kunststoffen, Lacken, Firnissen und Gieß-
formen [14], [29], [30].
 
 
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