Environmental Engineering Reference
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Tabelle 100 Fermentative Herstellung von Fumarsäure im Vergleich mit petrochemischer Route auf
Basis von Maleinsäureanhydrid [28].
Parameter
Petrochemische Route
Fermentationsroute
Rohstoff
Maleinsäureanhydrid
Glucose
Reaktionstemperatur / °C
90-100
35
Rohstoffkosten / $/kg
1,46-1,63
0,46
Ausbeute bez. auf Substrat / %
112
85
Die Studie des US Department of Energy stuft Fumarsäure und Äpfelsäure neben Bernstein-
säure (siehe Kap. 7.2.1) als eine der zwölf interessantesten biogenen Stoffe bzw. Stoffgruppen
ein [40].
Einige der großen Hersteller von UP-Harzen haben begonnen, Komponenten der Rezeptur
gegen biogene Synthesebausteine auszutauschen. Dies betrifft im Wesentlichen noch die Alko-
hol- bzw. Glykol-Komponenten (siehe Kap. 9). Es werden biogene Anteile von bis zu 55 % der
Rezeptur erreicht [45].
Ökologische Aspekte
Für die beiden Familien von Rohstoffen zur Herstellung von UP-Harzen gelten teils völlig
unterschiedliche ökologische Randbedingungen. Da die Gewinnung der Säuren fermentativ
erfolgt, ist vor allem die Frage bedeutsam, welche Fermentationsrohstoffe zum Einsatz kom-
men, d. h. ob dies Nahrungsmittel sind oder Reststoffe. Daneben spielt die Bindung von CO 2
im reduktiv ablaufenden Citratzyklus eine Rolle, da perspektivisch im Falle signifikanter Pro-
duktionsmengen biogener Säuren auch entsprechende Mengen an CO 2 gebunden werden.
Glykole können auf Basis von Glycerin aus der Biodieselherstellung gewonnen werden (siehe
Kap. 9.1).
Tabelle 101 Werkstoffprofil ungesättigte Dicarbonsäuren.
Stärken:
Schwächen:
fermentative Herstellung wichtiger Säuren (bedeu-
tende Synthesebausteine) möglich
Nahrungsmittel als Fermentationsrohstoff
interessantestes Produkt (Maleinsäure) nicht ein-
fach zugänglich
bei heutigem Ölpreis einige Stoffe wieder wettbe-
werbsfähig
 
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