Environmental Engineering Reference
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Struktur / Eigenschaften
Die Strukturen der wichtigsten Dicarbonsäuren, die auf biogener Basis hergestellt werden
können, sind in Bild 262 gezeigt. Alle Verbindungen besitzen mindestens zwei Säuregruppen
und sind daher zur Bildung von Polyestern befähigt. Die verbleibenden Doppelbindungen
(außer bei Äpfelsäure) sind reaktive Gruppen für nachfolgende Vernetzungsreaktionen und
damit geeignet zur Ausbildung duroplastischer Netzwerke. Für die praktische Anwendung ist
bedeutsam, dass alle Verbindungen bei Raumtemperatur Feststoffe sind. Polycarbonsäurean-
hydride werden z. B. auch zur Härtung von Epoxidharzen eingesetzt. Hierbei ist es hilfreich,
wenn der Härter bei Raumtemperatur flüssig ist (siehe auch Kap. 16.5).
Bild 262 Itaconsäure (a), Maleinsäure (b), Fumarsäure (c), cis-Aconitsäure (d) und D-Äpfelsäure (e).
Anwendungen
Itaconsäure kann als wichtiger Synthesebaustein zur Herstellung anderer Industriechemikalien
(siehe Bild 263) dienen und wurde vom U.S. Department of Energy als eine der zwölf interes-
santesten biogenen Stoffe mit Bedeutung für die industrielle organische Chemie eingestuft
[40]. Angewendet wird Itaconsäure vor allem als Comonomer bei der Kunststoffherstellung,
wobei die Anteile mit 1-5 % meist sehr niedrig sind [29]. Lediglich bei der Herstellung von
PVC werden bis zu 10 % zugesetzt [41]. Weitere mögliche Anwendungen sind Weichmacher,
als Additiv für Trocknende Öle und als Antioxidanz. Die Weltproduktion beträgt 15.000 t/a
und der Preis ca. 4 $/kg [29].
 
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