Environmental Engineering Reference
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ben an, den VOC-Wert für Kunststoffe unter 100 ppm zu halten - ein Wert, der auch für einige
Thermoplaste nicht einfach zu erreichen ist.
Bild 255 Automobilinnenraumbauteil aus Polybutylensuccinat (PBS) mit Bambusfaserverstärkung [52].
Mit freundlicher Genehmigung der Mitsubishi Motors Corporation.
Das Bauteil aus Bambusfaser-verstärktem PBS bestand alle für diese Anwendung notwen-
digen Tests: Brennbarkeit, Schrumpfung, Verzug, Ablösung der Vlies-Oberfläche, Schlag-
zähigkeit, Schalldämpfung, hydrothermale Alterung, Halt von Klammern, Wärmeisolation,
Luftdurchlässigkeit, Geruch, chemische Beständigkeit, Lichtbeständigkeit und optisches Er-
scheinungsbild [52].
Weiterhin wird Bernsteinsäure als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Alkydharzen benutzt,
für Farbstoffe, Pharmazeutika, Pestizide sowie nach Veresterung als Weichmacher und
Schmierstoff [53].
Ökonomische Aspekte
Der Weltmarkt für Bernsteinsäure wird je nach Quelle sehr unterschiedlich eingeschätzt. Es
finden sich Angaben zwischen 15.000 t/a und 35.000 t/a, die weit überwiegend auf petrochemi-
scher Basis hergestellt werden [1], [46], [49], [54]. Die Derivate der Bernsteinsäure erreichen
mit 270.000 t/a eine noch höhere Größenordnung [50].
Einige Unternehmen bauen zurzeit Produktionskapazitäten in der Größenordnung fünfstelliger
Jahrestonnagen auf [54]. Vor wenigen Jahren wurde die biotechnologische Herstellung von
Bernsteinsäure kostenseitig für die Zukunft als chancenreich eingeschätzt [46]. Heute wird die
fermentative Route schon als günstiger angesehen [54]. Dadurch ergeben sich für die biogene
Bernsteinsäure zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten. Aufgrund der Zunahme der Biodiesel-
herstellung ist der Preis von Rohglycerin innerhalb von wenigen Jahren um den Faktor 10
gesunken [48] und liegt nun noch bei 220-250 €/t [55], so dass eine günstige Kohlenstoffquelle
für die Fermentation vorhanden ist. Der Preis von Bernsteinsäure liegt zwischen 2,00 und
3,00 €/kg [56], der Marktwert von Produkten, die auf Basis von Bernsteinsäure hergestellt
werden, wird auf 400 Millionen $/a geschätzt [49] und das Marktpotential insgesamt auf 1 Mil-
liarde $/a [46].
Ökologische Aspekte
Besonders hervorzuheben ist bei fermentativ hergestellter Bernsteinsäure, dass die Bildung des
Pyruvats, die dem Tricarbonsäurezyklus (Citratzyklus) vorgelagert ist, CO 2 bindet. Aus einem
Molekül Glucose und zwei Molekülen CO 2 entstehen zwei Moleküle Bernsteinsäure [50].
 
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