Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Bild 244 Abhängigkeit der Schmelztemperatur T m von PLA von der Polymerstruktur bzw. der Kristallini-
tät (nach [25]).
Eine Möglichkeit, die Eigenschaften von PLA zu verbessern, besteht in der Copolymerisation
[26], dem Mischen mit anderen Materialien zur Herstellung sogenannter „Blends“ [27], [28]
(auch mit petrochemischen, abbaubaren Kunststoffen [29]) oder in der Compoundierung mit
Verstärkungsfasern. Siehe hierzu [6], [14] sowie vor allem [4], [15].
Anwendungen
PLA eignet sich für eine Reihe verschiedener Kunststoff-Verarbeitungsverfahren, dies eröffnet
vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Neben der Verarbeitung zu biaxial orientierten Filmen
sind auch Blasfolien, Spritzgießverfahren [30], die Extrusion flächiger Halbzeuge für das
Thermoformen [31] und das Spinnen von Fasern möglich [32].
Das Werkstoffprofil (siehe Tabelle 95) prädestiniert das Material für Anwendungen in der
Verpackungsindustrie, insbesondere Lebensmittelverpackungen wie in Bild 245 gezeigt. PLA
kann in Form von Blends in diesem Bereich Polyethylen niedriger Dichte (PE-LD) und Po-
lyethylen hoher Dichte (PE-HD) ersetzen. Weiteres Substitutionspotential wird für Polypropy-
len (PP) und in begrenzterem Umfang auch Polyamid (PA) und Polyethylenterephthalat (PET)
und anderen technischen Thermoplasten gesehen [14]. Für die Lebensmittelverpackungen sind
die Lebensmitteltauglichkeit, Aromabarriere, Fettbeständigkeit und Bedruckbarkeit vorteilhaft.
Bei Wasserdampf-Barriereeigenschaften schneidet das Material durch seine Polarität schlechter
ab als die unpolareren Polyolefine PE und PP.
Wie in Tabelle 91 gezeigt, ist das Profil von PLA dem des PS sehr ähnlich, so dass für dieses
Material ein Substitutionspotential existiert. Joghurtbecher werden bislang meist aus PS herge-
stellt und wurden durch PLA ersetzt (siehe Bild 246). Die Ökobilanz solcher PLA-Produkte
bzw. deren Vorteile für die Umwelt sind allerdings umstritten (siehe Ökobilanzierung ).
 
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