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Ein weiterer Aspekt der Diskussion über Flächenpotentiale betrifft die Umwandlung von Flä-
chen mit natürlicher Vegetation wie Regenwald etc., in Flächen, die für die Erzeugung von
Nahrungsmitteln, biogenen Energieträgern oder biogenen Rohstoffen genutzt werden. In die-
sem Zusammenhang wird beispielsweise oft die Ausdehnung von Landwirtschaftsflächen in
Brasilien und die Rodung des Regenwaldes angeführt. Da die in Tabelle 1 dargestellten Be-
trachtungen die Möglichkeiten in Deutschland und Brasilien vergleichen, wird dieses Beispiel
hier exemplarisch betrachtet. Wie Bild 17 zeigt, liegen die Anbauflächen für Zuckerrohr über-
wiegend weit entfernt (ca. 2.000-2.500 km) vom Amazonas-Regenwald und stellen so schein-
bar keine Bedrohung für die Existenz des Regenwaldes dar. Es ist allerdings festzustellen, dass
sich mit der Ausdehnung des Zuckerrohrs nach Nordwesten die Anbaugebiete solchen annä-
hern, in denen bisher andere Nahrungsmittel angebaut oder Viehzucht betrieben worden ist.
Diese Gebiete können sich dann wiederum in Richtung des Amazonas-Regenwaldes ausdeh-
nen, wo zwar der Zuckerrohr-Anbau aus klimatischen Gründen nicht mehr so effizient ist wie
im Süden oder Osten des Landes, die Viehzucht aber betrieben werden kann. Durch diesen
Mechanismus stellt dann der vermehrte Zuckerrohranbau schon eine Bedrohung für den Ama-
zonas-Regenwald dar.
Bild 17 Anbauflächen für Zuckerrohr (rote Flächen) in Brasilien im Jahr 2005 [56]. Mit freundlicher
Genehmigung der UNICA - Brazilian Sugarcane Industry Association.
 
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