Environmental Engineering Reference
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Biopolymeren, die viele polare Gruppen aufweisen, stark vom Wassergehalt des Materials
abhängig. Das Biegen von Holz unter dem Einfluss von Dampf („Bugholz“), z. B. bei der Her-
stellung von Möbeln, etc., beruht darauf, die T g durch die Wasseraufnahme zu senken (siehe
Bild 90) und diese dann mittels Temperaturerhöhung durch die Wärmeenergie des Dampfes zu
überschreiten. In dem dann erreichten Zustand kann das Holz zerstörungsfrei in eine neue
Form wie z. B. stark gebogene Stuhllehnen oder geschwungene Treppengeländer gebracht
werden, die es nach Abkühlen und Trocknung behält (siehe Bild 229).
Bild 229 Links: Arne Jacobsen Stuhl Serie 7 mit Sitzfläche und Rückenlehne aus einem Stück Holz, das
unter Dampfeinwirkung verformt wurde. Mit freundlicher Genehmigung von Fritzhansen.com. Rechts:
Thonet Stuhl 214, der nach wie vor mit der von Michael Thonet in den 1850er Jahren entwickelten Biege-
technik gefertigt wird. Mit freundlicher Genehmigung von Michael Gerlach und der Thonet GmbH.
Die Glasübergangstemperaturen verschiedener Lignine bzw. Lignine bei verschiedenen Feuch-
tegraden zeigt Tabelle 85.
Tabelle 85 Glasübergangstemperaturen T g von verschiedenen Ligninen bzw. Ligninen mit verschiedenen
Aufarbeitungsarten, Feuchtegraden und Molmassen [61].
Lignin, Art/Aufarbeitung
T g / °C
Lignin, Hartholz
65-85
Lignin, Weichholz
90-105
Kraft-Lignin
124-174
Lignin, trocken
195
Lignin, 27 % Feuchte
90
Lignin, M = 620 g/mol
32
Lignin, M = 180.000 g/mol
173
 
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