Environmental Engineering Reference
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Bild 224 Einteilung der Holzwerkstoffe nach [47].
Die Nutzung des Holzinhaltsstoffes Cellulose ist in Kap. 4.1 beschrieben, deren wichtigste
Anwendung in Form von Papier in Kap. 4.1.1 Hemicellulosen sind in Kap. 4.2 beschrieben und
der Holzinhaltstoff Lignin im folgenden Kap. 6.2.1. Der spritzgießfähige Werkstoff WPC
(Wood Polymer Composites) wird in Kap. 6.2.4 beschrieben und Tannine, die auch aus der
Rinde verschiedener Bäume gewonnen werden können, in Kap. 15.2.
Lignocellulose-Reststoffe auch aus der Holzverarbeitung können als Rohstoffe für Bioraffine-
rien dienen (siehe Kap. 1.5). Mit dieser Alternative zur petrochemischen Raffinerie werden
große Erwartungen für die Zukunft verknüpft [48], [49]. Zur Verwendung von Lignin-
Reststoffen aus der Papierherstellung siehe Kap. 6.2.1. Holzmehle kommen als Füllstoffe in
petrochemischen und biogenen Kunststoffen zum Einsatz, z. B. auch in Linoleum (siehe
Kap. 16.4). Auch sekundäre Inhaltsstoffe wie Kolophonium (siehe Kap. 10.1) können aus Höl-
zern gewonnen werden [1]. Eine weitere Anwendung ist Holzkohle, die z. B. intensiv bei me-
tallurgischen Prozessen wie der Eisengewinnung eingesetzt wird [19].
Über die genannten Anwendungen hinaus gibt es zahlreiche verschiedene stoffliche Nischen-
anwendung für Holz. So werden z. B. bei der Weinherstellung in einigen Ländern Holzstück-
chen, sogenannte „wood chips“, bei der Fassreife zugesetzt. Auf diese Weise nimmt der Wein
ein Holzaroma an, wird mit Tanninen angereichert und gewinnt an Lagerstabilität, ohne dass
teure neue Holzfässer (Barriques) eingesetzt werden müssen.
Ökonomische Aspekte
Die Gesamtmenge des in Deutschland genutzten Holzes beträgt rund 108 Millionen m³ [50]
und die prognostizierte Menge des stofflich genutzten Holzes wird für 2012 mit rund 74 Mil-
lionen Festmeter angegeben [51]. Die Holznutzung in Deutschland liegt demnach in der glei-
 
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