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In Deutschland beträgt die bewaldete Fläche 30,4 % der Gesamtfläche bei 55,1 % Ackerfläche
[29]. Bezogen auf die Fläche ist Deutschland damit eines der stärker bewaldeten Länder der
Erde, rangiert allerdings mit 0,14 ha/Einwohner unter den weniger bewaldeten Ländern bezo-
gen auf die Einwohnerzahl (vergleiche Tabelle 79).
Tabelle 79 Anteil von Wald an der Landfläche in verschiedenen Weltregionen, Waldfläche pro Einwoh-
ner sowie Holzgewinnung [29].
Bewaldetes Gebiet (1990)
Entzug an Holz / Mio m³
Gebiet
Mio ha
% der
Land-
fläche
ha/EW
Ges.
Weich-
holz
Hartholz
Stoffl.
Nutzung
Energ.
Nutzung
Nord-/Zentral-
Amerika
530.744
25
1,24
737
494
243
593
144
Südamerika
898.184
51
3,03
345
61
285
103
242
Afrika
535.848
19
0,84
527
16
511
59
468
Europa
140.196
30
0,28
335
224
112
284
51
Frühere Sow-
jetunion
754.958
34
2,61
355
291
65
274
81
Asien
463.221
18
0,15
1.086
189
897
252
834
Pazifik-
Region
87.700
10
3,29
42
21
22
34
9
Insgesamt
3.410.851
26
0,64
3.429
1.295
2.134
1.599
1.830
Die Weltproduktion an Rundholz für den industriellen Einsatz beträgt 1,537 Milliarden m³/a
und die Menge an Holz als Energieträger 1,868 Milliarden m³/a, in Summe 3,405 Milliar-
den m³/a. Bei einer angenommenen durchschnittlichen Dichte von 0,65 t/m³ [29], [32] (siehe
Tabelle 80) entspricht dies 2,213 Milliarden t/a. Unter der Annahme der Richtigkeit der Bil-
dung von 200 Milliarden t/a neugebildeter Biomasse an Land entspricht der Entzug von Holz
etwa einem Prozent dieser Menge. Der jährliche Zuwachs an Holz wird mit 50 Milliarden t/a
angegeben, demnach macht der Holzentzug 4 % von dieser Menge aus [32].
Struktur / Eigenschaften
Holz ist ein biogener Verbundwerkstoff [33]. Die Einbettung der Cellulose-Fasern in die Ma-
trix aus Lignin und Hemicellulosen führt trotz der biogenen Basis zu einem sehr widerstands-
fähigen Verbund. Die Cellulose-Ketten (siehe Kap. 4.1) ordnen sich durch die langgestreckte
Form ohne laterale Substituenten und das ausgeprägte Länge-/Breite-Verhältnis bevorzugt
parallel an. Deshalb bilden sie neben ungeordneten amorphen auch kristalline Bereiche mit
hoher Ordnung aus (siehe Bild 220). Durch die sogenannte Inkrustierung mit dem schwerer
abbaubaren Lignin sind sie sehr gut gegen mikrobiellen Abbau geschützt. Zur strukturellen
Hierarchie des Verbundwerkstoffs Holz siehe Bild 110 im Kap. 4.1 Cellulose.
 
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