Environmental Engineering Reference
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25 Jahren kann erstmals eine Ernte erfolgen, bei der die Kork-Kruste mit einer Dicke von 2,5-
20 cm sowie das Kork-Kambium, die Wachstumsschicht zwischen Holz und Rinde, entfernt
wird. Das nachfolgend gebildete neue Kambium ist aktiver und erlaubt eine Ernte im Abstand
von 8-10 Jahren bis zu einem Baumalter von 140 Jahren (siehe Bild 204). Nach der Ernte
werden die Korkschichten lediglich für 30 Minuten in kochendem Wasser ausgelaugt, die harte
Außenschicht wird entfernt und der Kork getrocknet [5].
Bild 204 Ernte der Korkeichenrinde [34]. Mit freundlicher Genehmigung von APCOR, Portugal.
Struktur / Eigenschaften
Die Zusammensetzung des Kork wird durch den geografischen Ursprung, Klima, Bodenzu-
stand, Spezies und Größe des Korkbaums, Alter und Wachstumsbedingungen bestimmt [35].
Der Hauptbestandteil des Kork ist Suberin, ein biogener Polyester, der eine komplexe Netz-
werkstruktur besitzt. Suberin besitzt einen Anteil von 33-50 %; weitere Bestandteile sind Lig-
nin (12-30 %), s. Kap. 6.2.1, Cellulose, s. Kap. 4.1 und andere Polysaccharide (12-20 %),
Wachse (3.5-8 %) sowie Tannine, s. Kap. 15.2, und andere Phenole (6-7 %) [35].
Die Morphologie des Korks ist außerordentlich komplex: Abgestorbene Mikrozellen mit einer
Anzahl von 20.000-40.000 / mm³, die typischerweise aus 14-seitigen Polyedern bestehen, sind
in langen Reihen angeordnet. Kork ist ein anisotropes Material, die Struktur ist in axialer und
radialer Richtung unterschiedlich (siehe Bild 205). In radialer Richtung können fünf-, sieben-
und achtseitige Formen beobachtet werden. Die Zellwände sind mit dünnen Schichten von
Wachsen und Suberin überzogen, was für die Wasser- und Gasdichtigkeit sowie für die Resis-
tenz gegen Säuren verantwortlich ist. Intrazelluläre Schichten bestehen aus fünf Schichten von
Cellulose (zweifach), zwei weiteren mit den undurchlässigen Substanzen Suberin und Wachsen
sowie einer strukturgebenden Schicht aus Lignin [35].
 
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