Environmental Engineering Reference
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Bild 197 Herstellung von PHA durch bakterielle Fermentation. Aufreinigung der Zellsuspension und
Gewinnung des PHA erfolgt durch Lösung in Chloroform und Fällen mit Methanol. Mit freundlicher
Genehmigung von U. Haenggi, Fa. Biomer.
Typische Lieferformen der PHA sind nach der Aufarbeitung mit Lösungsmitteln getrocknetes
Pulver oder spitzgießfähige Granulate [6], [7], [19]. Bei der Herstellung von Granulaten für die
Weiterverarbeitung werden typischerweise Additive wie Weichmacher und Nukleierungsmittel
zugegeben. Bei der Herstellung von PHA wird der Biokunststoff direkt „aus der Natur“ erhal-
ten und es sind keine nachgelagerten, von Menschenhand durchgeführten Reaktionsschritte
notwendig. Daher sind im Gegensatz z. B. zu der Herstellung von PLA keine Katalysatoren
etc. erforderlich. Dies führt grundsätzlich zu Biokunststoffen hoher Reinheit, die deshalb einer-
seits für die Forschung interessant sind und auch im Hinblick auf werkstoffliche Nutzung die-
sen Vorteil besitzen.
Die Nutzung geeigneter Substrate ist unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten - strukturellen
und ökonomischen - zu diskutieren, die unter Struktur/Eigenschaften und ökonomische Aspek-
te dargestellt werden.
Struktur / Eigenschaften
Reines Polyhydroxybutyrat (siehe Bild 193) ist ein thermoplastischer Polyester, mit Molmas-
sen zwischen 1·10 4 und 3·10 6 g/mol [7], der hinsichtlich seiner physikalischen Eigenschaften
und demnach auch potentieller Anwendungsgebiete oft mit Polyolefinen, speziell Polypropylen
(PP) verglichen wird [6]. Die beiden Kunststoffe ähneln sich vor allem bezüglich der mittleren
Molmasse, Schmelzpunkt, Kristallinität und Glasübergangstemperatur (siehe Tabelle 69).
 
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