Environmental Engineering Reference
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Bild 6 Prognostizierte Erdölförderverläufe mit verschiedenen Höhepunkten der Förderung („peak oil“)
für konventionelles und nicht-konventionelles Erdöl [8]. Peak oil wird - je nach Studie - zwischen 2007
und 2070 erwartet. Die Flächen unter den Kurven - entsprechend der förderbaren Gesamtmenge - unter-
scheiden sich erheblich. Mit freundlicher Genehmigung der BGR.
Schließlich spielen generell auch politische Argumente hinsichtlich der Stabilität einiger ölför-
dernder Länder eine Rolle. Außerdem werden Überlegungen zum Transport der fossilen Ener-
gieträger bedeutsam, weil z. B. der Transport von Erdöl per Tanker durch sensible Meeresen-
gen oder der Transport von Erdgas per Pipeline durch Länder, die weder Lieferant noch Emp-
fänger sind, problematisch sein können.
Unabhängig von der Reichweiten-Diskussion, politischen und infrastrukturellen Überlegungen
ist alleine schon die Ökonomie ein Indikator für die Problematik. Die Betrachtung der Preis-
entwicklung des Rohöls zeigt, dass die steigende Nachfrage nach dieser endlichen Ressource
im Mittel, i. e. vor allem außerhalb von Wirtschaftskrisen und politischen Krisen, auch zu
steigenden Preisen führt (siehe Bild 7). Hier zeigt sich insbesondere zwischen dem Jahr 2000
und dem Jahr 2010 eine enorme Dynamik.
Betrachtet man anstatt der in Bild 7 gezeigten Jahresmittelwerte die Monatsmittel der letzten
Jahre (siehe Bild 8) so zeigt sich die enorme Volatilität des Preises noch deutlicher. Trotz die-
ser Zunahme der Volatilität, die auch aus Finanzmarkt-Spekulationen resultiert, ist offensicht-
lich welche Entwicklung der Ölpreis nehmen wird. Wenn die immer noch andauernde Wirt-
schafts-, Finanz- bzw. Schuldenkrise zu einem Ende kommt und ggf. inflationsdämpfende
Maßnahmen z. B. in China wieder aufgehoben werden, wird weiter ein ungebremstes Wachs-
tum stattfinden und eine große Nachfrage nach Erdöl anhalten.
 
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