Environmental Engineering Reference
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Bild 169 Gummi arabicum Stücke (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Willy Benecke GmbH).
Gummi arabicum wurde schon vor 4.000 Jahren in Ägypten als Bindemittel für mineralische
Farben benutzt [192], [193] und ist in einer Vielzahl von Anwendungen einsetzbar. Lebensmit-
tel-Anwendungen spielen heute eine große Rolle. Gummi arabicum ist als Lebensmittelzusatz-
stoff E414 zugelassen. Es kann die Viskosität, den Körper und die Textur von Lebensmitteln
positiv beeinflussen. Da Gummi arabicum geschmacklos, geruchlos und farblos ist, werden die
Eigenschaften des Lebensmittels ansonsten nicht beeinflusst. Insbesondere in Eiscreme und
auch in „Gummibärchen“ wird durch die Zugabe von Gummi arabicum die Kristallisation und
eine Beeinträchtigung der Textur verhindert. Weitere Anwendungen finden sich in der Phar-
mazie (Stabilisator für Emulsionen, Suspensionen, Tabletten, etc.), Medizin, Kosmetik (Stabi-
lisator, Bindemittel), in Tinten und Farben (als Schutzkolloid), in der Lithographie und schließ-
lich als Klebstoff und Appretur in der Textilindustrie [2], [31], [193].
Im Wein kommt Gummi arabicum als Schutzkolloid zum Einsatz, um die Farbpigmente zu
stabilisieren und eine Trübung des Weins auf der Flasche zu verhindern. Darüber hinaus trägt
Gummi arabicum auch zu einem verbesserten „Mundgefühl“ des Weines bei [194].
Die Weltproduktion wird je nach Quelle mit 40.000-60.000 t/a angegeben und kommt zu 75 %
aus dem Sudan [2], [31], [192]. Als Klebstoff und in medizinischen Anwendungen ist Gummi
arabicum heute zum großen Teil durch synthetische Produkte ersetzt. Der Preis liegt zwischen
3 $/kg und 8,50 $/kg [192].
4.5.2 Gum Tragacanth
Auch Gum Tragacanth (von den griechischen Worten tragos = Ziege und akantha = Horn)
[193] ist ein wasserlösliches Exsudat verschiedener Astragalus -Spezies aus der Familie der
Leguminosae , speziell der Art [18] Astragalus gummifer [31], die sich in den Bergregionen des
Irans, Syriens und der Türkei findet [192], [195]. Je nach Jahreszeit werden bei der Ernte ver-
schiedene Qualitäten der Exsudate erhalten, die zu Pulvern verarbeitet werden. Die Namensge-
bung beruht wahrscheinlich auf der Form der bänderartigen besseren Qualitäten, die an die
Struktur von Ziegenhörnern erinnern (siehe Bild 170).
 
 
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