Environmental Engineering Reference
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Zu dieser Erwartung kommt hinzu, dass der Rückgang der Fördermenge nach dem Überschrei-
ten des Fördermaximums meist als größer eingeschätzt wird als der vorherige Anstieg, was im
typischen Förderprofil von Ölregionen begründet ist [8], [13]. Dieser Effekt zeigt sich auch in
den Studien, die in Bild 5 und Bild 6 dargestellt sind. Dies bedeutet, dass die Verknappung -
wenn das Maximum einmal überschritten sein wird - schneller wirksam werden wird als sich
das Angebot vor dem Erreichen des Ölfördermaximums durch Zunahme der Ölförderung ver-
größert hat. Die BGR bzw. die Deutsche Rohstoff Agentur (DERA) kommen in einer Studie
aus dem Jahr 2011 zu dem Schluss, dass Erdöl der einzige nicht-erneuerbare Energierohstoff
ist, bei dem in den kommenden Jahrzehnten eine steigende Nachfrage nicht mehr gedeckt wer-
den kann und dass deshalb die rechtzeitige Entwicklung alternativer Energiesysteme notwendig
ist [7]. Auf stoffliche Alternativen zum Erdöl trifft diese Aussage natürlich in gleicher Weise
zu, sie sind in diesem Buch im Fokus.
Neben der globalen Betrachtung der Ölfördermenge, deren Maximum und Abnahme nach
Überschreiten des Maximums ist auch die Betrachtung regionaler, länderspezifischer Faktoren
erforderlich. So beruht beispielsweise der enorme Zubau von Kohlekraftwerken in China und
die starken Bemühungen bei der Elektromobilität u. a. auf dem Mangel an Ölreserven in China.
Eine Verringerung der Abhängigkeit von Importen bzw. die Sicherstellung der zukünftigen
Energieversorgung bzw. des Wirtschaftswachstums ist hier sicher ein wesentlicher Grund für
diese Entwicklungen.
Bild 5 Prognostizierte Ölförderverläufe mit verschiedenen Höhepunkten der Förderung („peak oil“) für
konventionelles Erdöl [8]. Die Flächen unter den Kurven - entsprechend der förderbaren Gesamtmenge -
unterscheiden sich erheblich. Mit freundlicher Genehmigung der BGR.
 
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