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carbonat vor, das einen Anteil von bis zu 70 % aufweisen kann und für die große Druckfestig-
keit des Materials verantwortlich ist.
Bild 157 Grundstruktur von Chitin (Mitte), ein Polymer aus β-1,4-glykosidisch verbundenen Acetyl-
amino- substituierten Glucose-Molekülen , im Vergleich mit Cellulose (oben) und dem deacetylierten
bzw. partiell deacetylierten Chitin, das als Chitosamin oder Chitosan (unten, hier Aminogruppen voll-
ständig deacetyliert ) bezeichnet wird. Bei der β-1,4-glykosidischen Bindung befinden sich die Hydroxy-
methyl- Substituenten in der Haworth-Darstellung auf der gleichen Ringseite wie die Sauerstoffatome der
glykosidischen Bindung .
Die werkstofflichen Eigenschaften von Verbundwerkstoffen ergeben sich aus den Eigenschaf-
ten der Komponenten (Faser/Matrix) und darüber hinaus auch als Konsequenz der Summe
der mikroskopischen Wechselwirkungen von Fasern und Matrix [103]. Fehlstellen führen bei
dauerhafter mechanischer Belastung zur Induktion von Mikrorissen im Gefüge, die letztlich zur
Ausbildung von makroskopischen Bruchstellen und komplettem Versagen des Werkstoffs bzw.
des Bauteils führen können. Vor diesem Hintergrund ist die passgenaue Ausbildung von Was-
serstoffbrückenbindungen nach jeweils vier Acetylaminoresten im
-Chitin bzw. nach jeweils
sechs Aminosubstituenten in der Proteinkette (siehe Bild 158, [159]) als ein bemerkenswerter
Beitrag zur Stabilität der Chitin/Protein-Mikrocomposites zu sehen. Der heterogene Verbund-
werkstoff aus Chitin, Proteinen und Calciumcarbonat ist maßgeschneidert an die Erfordernisse
des Organismus im Hinblick auf sein Überleben angepasst und kann beispielgebend für Werk-
stoffentwicklungen auch auf Basis nicht-biogener Rohstoffe sein.
α
 
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