Environmental Engineering Reference
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Aufgrund ihrer „Zwitterstruktur“ - lange Ketten wie Cellulose jedoch verzweigt wie Amy-
lopektin und Glykogen - besitzen sie auch eine „Zwitterfunktion“ d. h. sie dienen sowohl als
Strukturpolysaccharid als auch als Reservepolysaccharid, z. B. in Knollen und Samen. Manna-
ne finden sich aber nicht nur vergesellschaftet mit Cellulose und Lignin wie in Hölzern, son-
dern auch in Reinform z. B. in Seetang [13], so dass ihre Menge in der Biosphäre auch be-
trächtlich ist.
Galactomannane, bei denen die Poly-β-(1,4)-Mannoseketten in (1,6)-Position Galactose-Reste
besitzen, werden als Verdickungsmittel und in der pharmazeutischen Industrie als Tablettier-
hilfsmittel verwendet. Solche Galactomannane werden z. B. aus Guar-Mehl (siehe Kap. 4.5.5)
oder aus den Früchten des Johannisbrotbaumes (siehe Kap. 4.5.6) gewonnen [2].
4.2.2 Xylane
Xylane sind die Polymere der Xylose (siehe Bild 102, Kap. 4). Sie kommen in Form von
amorphen β-(1,4)-Xylanen in Pflanzenzellwänden vor. Laubholzxylane enthalten als Seiten-
gruppe
-(1,2)-verbundene 4-O-Methyl-D-Glucuronsäure, die eine Parallelorientierung (wie
sie bei Cellulose vorliegt) und damit die Kristallisation verhindern. Laubholzxylane besitzen an
C-2 und C-3 häufig Acetylgruppen.
α
Bild 153 Laubholzxylane bestehen aus β-(1,4)-glykosidisch verknüpften Xylose-Molekülen , die partiell
acetyliert sein können und
α
-(1,2)-glykosidisch verbundene 4-O-Methylglucuronsäure-Einheiten besitzen
[146].
Bei den meisten Laubhölzern ist das Verhältnis von Uronsäure-Molekülen in der Seitenkette zu
den Xylose-Molekülen in der Hauptkette ca. 1:10 und P n liegt zwischen 150 und 200. Die
Xylane der Nadelhölzer sind nicht acetyliert, besitzen aber
-(1,3)-glykosidisch verbundene
Arabinose-Einheiten. Der Polymerisationsgrad P n liegt zwischen 70 und 150 [149].
α
 
 
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