Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Bild 143 Kumulierter Energieaufwand bei der Herstellung von Glasfasermatten (links, 54,8 MJ/kg) und
Naturfasermatten (rechts, 9,7 MJ/kg). Die Naturfasermatte kann mit einem ca. 80 % niedrigeren Energie-
aufwand produziert werden (zitiert in [123]).
Für die Nutzung von Naturfasern in Form von Dämmstoffen gilt die gleiche Überlegung wie für
die Nutzung von Holz oder Holzwerkstoffen: Durch die äußerst lange Kohlenstoffbindung über
die Lebensdauer des Gebäudes ergibt sich eine sehr wirksame, langfristige Kohlenstoffsenke.
Schließlich sind für Verbundwerkstoffe mit Naturfaser-Verstärkung auch im Automobilbau
durch die lange Nutzungsphase des Produkts zwei Effekte von großer Bedeutung: Zum einen
sind die NF-Verbundwerkstoffe meist sehr leicht, so dass sich durch die Kraftstoffeinsparung
im Betrieb des Fahrzeugs über die lange Lebensdauer des Fahrzeugs deutliche ökobilanzielle
Vorteile für die Materialien ergeben können (siehe Kap. 2.9 Ökobilanz). Die lange Nutzungs-
dauer führt aber darüber hinaus auch zu einer sehr langfristigen Kohlenstoff-Bindung in den
Bauteilen.
Tabelle 53 Werkstoffprofil Naturfasern.
Stärken:
Schwächen:
sehr niedrige Dichte
nur begrenzt einheimische Fasern verfügbar
in vielen Anwendungen langfristige CO 2 -Bindung
Feuchtigkeitsaufnahme bzw. -beständigkeit
Vorteile für menschliche Gesundheit und für die
Umwelt (im Vergleich mit Mineralfasern)
ggf. Nahrungsmittelkonkurrenz
in der Vergangenheit im Vergleich mit Glasfasern
stabilere und niedrigere Preise
Anwendungspotential - z. B. bei Verbundwerk-
stoffen - noch nicht ausgeschöpft
 
Search WWH ::




Custom Search