Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Salzbeständigkeit von Vorteil ist [2], [31], [68], [69], [79] (umfassende Übersicht der Anwen-
dungen in [80]).
4.1.8 Hydroxypropylcellulose
Hydroxypropylcellulose (HPC) wird in gleicher Weise hergestellt wie Hydroxyethylcellulose
und mit heißem Wasser gereinigt, wobei keine inerten organischen Lösungsmittel notwendig
sind [81].
Hydroxypropylcellulose ist ein guter Filmbildner und wird als Überzug für Tabletten genutzt.
HPC kann in Form von Granulaten oder Pulvern in allen typischen Verfahren thermoplastisch
verarbeitet werden. Im Blasfolien-Verfahren können wasserlösliche, biologisch abbaubare
Verpackungsmaterialien hergestellt werden. Die niedrige Aschebildung führt zu einem Einsatz
als Bindemittel in Keramik. Schließlich kann Hydroxypropylcellulose durch die Löslichkeit in
organischen Lösungsmitteln z. B. als Eindickmittel in Klebstoffen auf Lösemittelbasis einge-
setzt werden. In wässrigen Lösungen mit einer Konzentration von über 60 % bildet HPC flüs-
sigkristalline [2] Lösungen aus [82]. Der Markt für HPC liegt unterhalb von 10.000 t/a [79].
Weitere Anwendungen finden sich in [2], [31], [68], [69], [79] und vor allem in [80].
4.1.9 Ethylhydroxyethylcellulose
Zur Herstellung von Ethylhydroxyethylcellulose (EHEC) wird mit NaOH vorbehandelter Zell-
stoff gepresst, zerkleinert und in einem Autoklav mit Ethylenoxid und Ethylchlorid beauf-
schlagt. Da Ethylenoxid reaktiver ist als Ethylchlorid erfolgt - insbesondere bei erhöhter Tem-
peratur - zuerst Ethoxylierung und dann Ethylierung. Das Reaktionsprodukt wird mit heißem
Wasser gewaschen, durch Zentrifugieren entwässert, gemahlen und getrocknet. Substitutions-
grade DS von kommerziell erhältlichen Typen liegen z. B. zwischen DS = 0,5 und 0,8 (Hydro-
xyethylgruppen) sowie zwischen 0,9 und 1,4 (Ethylgruppen) [80].
Ein wichtiger Anwendungsbereich ist die Farbenindustrie, die EHEC als Dispersionsstabilisa-
tor und Eindickmittel z. B. in Latexfarben einsetzt. Da nur geringe Mengen erforderlich sind,
wird die Abwaschbarkeit der Latexanstriche nicht nachteilig beeinflusst. Weiterhin wird auch
EHEC als Tapetenleim eingesetzt sowie in der Bauindustrie als Additiv in speziellen Mörteln,
z. B. Fliesenklebern. Weitere Anwendungen sind in der Tabakindustrie als Bindemittel für
Tabakreste, die zu künstlichen Tabakblättern verarbeitet werden sowie als Kleber für die
Bauchbinden von Zigarren. Auch in der Gießereiindustrie wird EHEC als Bindemittel einge-
setzt (Anwendungsübersicht in [80]).
4.1.10 Carboxymethylcellulose
Zur Herstellung von Carboxymethylcellulose (CMC) bzw. deren Natriumsalz sind diverse
Prozesse bekannt. Typische Varianten sind einfache kontinuierliche oder diskontinuierliche
Prozesse bei denen pulverförmige, gemahlene Cellulose in kurzkettigen Alkoholen wie Isopro-
panol suspendiert wird. Die Cellulose wird bei 60-70°C mit dem Natriumsalz der Monochlor-
essigsäure versetzt und bildet CMC sowie Kochsalz und Chloracetat als Nebenprodukte. CMC
ist als technische Qualität mit 35 % Salzgehalt oder nach Reinigung mittels organischer Lö-
sungsmittel mit einer Reinheit > 99,5 % für die Lebensmittelanwendung erhältlich. Die DS
liegen zwischen 0,5 und 1,2 [68], [79], [80].
Die wichtigste Anwendung findet sich in der Textilindustrie, die die gute Löslichkeit und die
filmbildenden Eigenschaften in Form von Appreturen von Garnen und Filamenten nutzt. In
dieser Anwendung hat Natrium-CMC Stärke ersetzt, da erstere zu einer besseren Verarbeitbar-
 
 
 
 
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