Environmental Engineering Reference
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ohne dass damit die Bedarfe großer Verbraucher gedeckt werden können. In China gingen in
den letzten Jahren jährlich 15 neue Papierfabriken in Betrieb [49].
Bild 113 Papierproduktion und Papierverbrauch in den größten Erzeugerländer von Papier [46].
Ökologische Aspekte
In ökologischer Hinsicht sind bei der Herstellung und Nutzung von Papier besonders vier Be-
reiche bedeutsam: Wasserverbrauch, Energieverbrauch, der Bleichvorgang und das Recycling,
d. h. die Verwendung von Altpapier bei der Herstellung neuer Papiere.
Wasser- und Energieverbrauch:
Die Papierherstellung bedurfte traditionell großer Wasser- und Energiemengen und gehörte zu
den Branchen mit den höchsten Wasserverbräuchen. Aus Kostengründen und aufgrund ökolo-
gischer Notwendigkeiten wurden jedoch Anstrengungen unternommen, um beide Verbräuche
zu reduzieren. Die Entwicklung des Wasser- und Energiebedarfs bei der Herstellung von Pa-
pier in Deutschland zeigt Bild 114 im Vergleich mit der Entwicklung der weltweiten Produk-
tionsmenge. Die Erzeugung hat sich weltweit seit 1963 verfünffacht [50], die benötigte Was-
sermenge betrug 2010 noch 6 % dessen, was 1950 benötigt wurde und die Energiemenge ging
auf 44 % des Wertes von 1965 zurück [46].
Bleichvorgang:
Die beste Chemikalie im Hinblick auf Wirksamkeit der Bleiche und Schonung der Fasern ist
elementares Chlor, bei dessen Anwendung aber als Nebenprodukt Spuren von Dioxinen entste-
hen. Daher wurde der Einsatz von Chlor schon um 80 % verringert und es werden alternative
Bleichverfahren eingesetzt, die mit Sauerstoff, Peroxiden oder Ozon arbeiten [2], [44]. Bleich-
verfahren auf Basis von Laccase (siehe auch Kap. 6.2.1), einer kupferhaltigen Phenol-Oxidase,
 
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