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Tabelle 38 Chemische Zusammensetzung verschiedener Hölzer und halmgutartiger Rohstoffquellen für
Faserstoffe [44].
Name
Name (lat.)
Cellulose
Hemi-
cellulose
Pentosen
Lignin
Asche
Silikate
%
%
%
%
%
%
Waldkiefer
Pinus sylvestris
44
26
9
28
0,4
-
Gemeine
Fichte
Picea abies
43
27
9
29
0,4
-
Douglasie
Pseudotsuga
menziesii
47
22
7
30
0,3
-
Weißtanne
Abies
alba
43
27
11
29
0,5
-
Hängebirke
Betula
verrucosa
46
36
25
19
0,3
-
Rotbuche
Fagus
sylvatica
45
35
22
22
0,3
-
Amerikanische
Zitterpappel
Populus
tremuloides
50
31
17
18
0,3
-
Blauer
Eukalyptus
Eucalyptus
globulus
47
27
17
26
0,3
-
Weizenstroh
Tritium vulgare
38
36
28
19
5
3,5
Reisstroh
Oryza sativa
32
36
25
12
16
12
Zuckerrohr-
Bagasse
Saccharinum
officinarum
38
36
27
21
2
1,5
Bambus
Dendrocalamus
strictus
35
32
18
26
3,5
2,5
Die Zellstoffgewinnung erfolgt in Deutschland hauptsächlich mit dem sauren Sulfitverfahren.
Hierfür gibt es mehrere Gründe: Vor allem ist die Ökonomie des Verfahrens besser und Fabri-
ken, die nach diesem Verfahren arbeiten, sind auch bei kleineren Verarbeitungsmengen noch
wirtschaftlich. Dies ist wichtig, wenn es - wie in Deutschland - zahlreiche kleinere Holzein-
schlagsgebiete gibt. Außerdem ist die Breite der Produktpalette größer, was die Spezialisierung
- wiederum im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit - erleichtert. Auch die Geruchsemissionen
sind geringer, was in dicht besiedelten Ländern vorteilhaft ist. Weitere Vorteile des Verfahrens
sind, dass ein leichter zu bleichender Zellstoff entsteht und die gelösten Holzbestandteile in der
Sulfitablauge stofflich genutzt werden können, z. B. zur Gewinnung von Furfural (s. Kap. 13)
oder als Substrat zur Bioethanol- oder Hefeherstellung. Nachteilig ist, dass harzreiche Hölzer
wie Kiefer nicht aufgeschlossen werden können, die Hackschnitzel von höherer Qualität sein
müssen und ein Zellstoff mit geringerer Festigkeit entsteht [2], [13], [40], [44].
Es sind zahlreiche Varianten des Sulfitverfahrens bekannt, das sich durch seine große Flexibili-
tät auszeichnet und bei saurem, neutralem und alkalischem pH-Wert durchgeführt werden kann
[44]. Typische traditionelle Agenzien für den Aufschluss des Lignins sind Calciumbisulfit
(Ca(HSO 3 ) 2 ) und Magnesiumbisulfit (Mg(HSO 3 ) 2 ). Die Hackschnitzel werden in Lösungen
dieser Stoffe für 7-10 Stunden bei 125-145°C gekocht, wobei das Lignin unter Bildung von
Ligninhydrogensulfit („Ligninsulfonsäure“, in Sulfitlauge) in Lösung geht. Die dabei entste-
 
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