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Bild 109 Häufigkeitsverteilung der Polymerisationsgrade P bzw. P n (Molekulargewichtsverteilungen) bei
Cellulosen aus verschiedenen pflanzlichen Quellen [17].
Der Polymerisationsgrad bzw. die Molmasse sowie die Molmassenverteilung der Cellulose
hängen stark von der Herkunft aus der Pflanze ab, wie Bild 109 zeigt [17]. Weiterhin sind die
gemessenen Polymerisationsgrade ebenfalls stark von der Vorbehandlung und der benutzten
Messtechnik abhängig. Eine Bestimmung des Polymerisationsgrades an nativer Cellulose ist
schwierig, da jegliche Vorbehandlung zur Veränderung des nativen Zustandes und damit auch
zur Depolymerisation führen kann - ein anschauliches Beispiel für das physikalische Grund-
prinzip, dass jede Messung das zu messende System verändert, so dass die wahren Eigenschaf-
ten niemals messbar sind. Es finden sich entsprechend Arbeiten, die den Polymerisationsgrad
P n mit 300 und solche, die P n = 14.000 angeben [23].
Auch bei Cellulose findet sich wie auch bei den Biopolymeren Kollagen (Kap. 3.1, Bild 64),
Seide (Kap. 3.6, Bild 89), Wolle (Kap. 3.5, Bild 96) und Chitin (Kap. 4.3, Bild 159) eine struk-
turelle Hierarchie. Die langgestreckte Struktur der Cellulose-Ketten begünstigt zunächst eine
Parallelanordnung und dadurch die Bildung von Mikrofibrillen. Auf einer weiteren Stufe bil-
den sich durch Zusammenlagerung von Mikrofibrillen dann Makrofibrillen, die sich in intrazel-
lulären Kompartimenten und auch extrazellulär in der Pflanzenzellwand finden.
 
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