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Andere Hersteller und Systeme folgten rasch jenem Grundprinzip des iPhones.
Die Nutzungszahlen von Multi-Touch Smartphones begannen rasant zu wach-
sen. Heute ist das, was sich damals noch als bahnbrechende Innovation abzeich-
nete, völlig normal. Das Aufkommen von Tablet-PCs sorgte für ein zusätzliches
Beflügeln dieses Trends. Mobiles Internet hat sich mit nach wie vor steigender
Tendenz in unserem Alltag etabliert (TNS Infratest 2012).
Dieser fortschreitende Paradigmenwechsel in der Internetnutzung (Castells
2010) durch die Mobilisierung des Web ist dafür verantwortlich, dass wir uns bei
der Nutzung des Internets nicht etwa in eine virtuelle Parallelwelt begeben (wie
es anfangs noch verstanden wurde), sondern vielmehr unseren Alltag, unsere
Umgebung und unsere direkte Umwelt digital erweitern. Die durch den Ausbau
der Mobilfunknetze nunmehr selbstverständliche Möglichkeit des nahezu andau-
ernden Online-Seins auf der einen Seite und mittlerweile fest etablierte techni-
sche Funktionen wie GPS-Lokalisierung und Bilderkennung auf der anderen
Seite, bestärken diese enge Verquickung zwischen Netz und (Alltags-)Welt. All
dies zusammen ist konsequenzenreich für unser alltägliches Handeln, wie fol-
gendes Beispiel illustriert:
Eine Freundin ist zu Besuch und wir schlendern mit ihr durch die Stadt. Sie
möchte noch eine Postkarte besorgen. Um Zeit und Weg zu sparen, nehmen wir
unser Smartphone zur Hilfe und suchen via Google mit Standortbezug nach dem
nächstgelegenen Kiosk. Neben Zusatzinformationen wie Öffnungszeiten erhalten
wir auch gleich die kürzeste Route zu jenem Kiosk; Navigation dorthin via
Google Maps inklusive. Nachdem dies erledigt ist, fahren wir mit dem Flanieren
durch die Innenstadt fort. Dabei kommen wir an einer architektonisch sehr inte-
ressanten Kirche vorbei und unsere Freundin fragt, worum genau es sich hierbei
handelt. Da wir diese Informationen nicht parat haben, bedienen wir uns wieder
unseres Smartphones: Mit einem mobilen Standort-Browser (wie Googles Layar
oder Wikitude) richten wir die Kamera unseres Handys auf das Gebäude und
erfahren so über eine direkte Einblendung im Kamera-Display, um welche Kir-
che es sich handelt, gelangen über ein Popup zum entsprechenden Wikipedia-
Eintrag und wissen nun einiges zu berichten. Daraufhin beschließen wir, einen
Kaffee trinken zu gehen und suchen ein gemütliches Café. Dabei behilflich sind
uns Dienste wie z.B. Qype, die uns nicht nur sagen, was sich in unserer Nähe
befindet, sondern für die entsprechenden Lokalitäten auch gleich visuelle Ein-
drücke beisteuern, sowie diverse Nutzerbewertungen und von anderen Teilneh-
mern hinterlassene Tipps liefern. So fällt die Wahl des Cafés nicht schwer und
schnell ist ein Favorit gefunden. Dort angekommen “checken” wir via Foursqu-
are oder Gowalla in jenem Café auch virtuell ein und erfreuen uns vor Ort eines
Rabatts für das digitale Publikmachen unseres Aufenthalts. Währenddessen
bekommen wir über einen location based social networking service wie Face-
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