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Gegenständen weiter zu entwickeln. Für diese Weiterentwicklung ist die Rekon-
struktion von Bedeutungen zentral, die in Interaktionen zum Ausdruck kommen.
In diesen Ausdrücken zeigen sich Formen der Nutzung von Gegenständen,
Strukturen und Prozess ihrer Vermittlung und ihrer Aneignung.
Daher verschiebt die hier entworfene Perspektive den Fokus auf die aneig-
nende und vermittelnde Nutzung von Gegenständen im Unterricht. Bedeutsam
wird durch die hier eingenommene Perspektive, dass anhand von Gegenständen
gehandelt wird und gegenüber Gegenständen kommuniziert wird. Das Medium
Internet bietet Schülern eine Vielzahl an Gegenständen, durch die aneignend
eine Vorstellung von der Sache gewonnen werden kann. Diese Vorstellung wird
durch Selbstbeobachtung entwickelt und im Sprechhandeln von Schülern als
Selbstbeschreibung zum Ausdruck gebracht. Aufgabe von Lehrern ist es, diese
Selbstbeschreibungen von Schülern zu interpretieren. Das Entwickeln plausibler
Interpretationen ist Voraussetzung für den kommunikativen Anschluss an das
Sprechhandeln von Schülern. Erst durch Kommunikation - und abseits der Kor-
respondenz von Gegenstand und Sache in Medien - konstituiert sich die Bedeu-
tung didaktischer Gegenstände. Bedeutsam gegenüber der Vielfalt an Gegen-
ständen, die etwa mittels Internet bereitgestellt werden können, wird demnach,
wie ein angeeigneter Gegenstand zum Ausdruck gebracht wird und diese Aus-
drucksgestalt kommunikativ erschlossen wird. Das technologische Potential von
Medien erweitert vor allem das Feld der Gegenstände, auf die Aneignende zu-
greifen können und an denen Bildung ihren Ausgang nimmt. Der Prozess des
Aneignens selbst ist dabei von Technologie nur beeinflusst, wenn er als Bildung
kultiviert wird, die durch Technologien des Selbst ihre Umsetzung findet. Der
Einsatz von Technologien des Selbst kann dabei den Übergang von Aneignung
zu Bildung kennzeichnen. Die Unterstützung in der Aneignung von Gegenstän-
den und der Etablierung von Technologien des Selbst liegt im Können von Leh-
rern. Komplementär zu ihrer Praxis der Einlassung in Unterricht sollen die hier
entwickelten Überlegungen der Etablierung einer Praxis der Distanzierung und
Reflexion von Unterricht dienen.
Literatur
Alheit, P./Dausien, B. (2009): Bildungsprozesse über die Lebensspanne. Zur Politik und
Theorie lebenslangen Lernens. In: Tippelt /Schmidt (Hrsg.) (2009): 713-734
Benner, D. (1986): Pädagogischer Takt und das Theorie-Praxis-Problem. In: Herbart
(Hrsg.) (1986): 241-248
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