Geography Reference
In-Depth Information
Abb. 4: Transmission und Kommunikation (T. Meyer nach Debray 2003)
Das verschobene Verhältnis zwischen den Medien der Verbreitung von Wissen
im Raum (Ubiquität) und den Medien der Verbreitung von Wissen in der Zeit
(Historizität) hat weitreichende Folgen für die (in Anlehnung an Dirk Baecker
und seine „Studien zur nächsten Gesellschaft“) nächste Schule . Wörtlich
naheliegend wäre, dass Geographie-Unterricht wichtiger wird als Geschichts-
Unterricht - Raum versus Zeit. Aber die Anforderungen an die nächste Schule
gehen über diese Ebene hinaus. Die die neuen kommunikations- und
informationstechnologischen Infrastrukturen fördern - wie Manfred Faßler
formuliert - das Entstehen von „episodischen Momentgemeinschaften“, in denen
Menschen zusammen spielen, lernen, lehren, Forschung koordinieren und
Wissen produzieren. Mit dem weltweiten Computernetzwerk entstehen neue
Medien im Sinne neuer Trägersysteme „menschlicher Selbstorganisation“- oft
nur temporär, mit „Verfallsdatum“, auf Projektabschluss zielend.
In solchen „Communities of Project“ (Faßler 2008, 141ff) ist das Wissen auf
einen konkreten Anlass bezogen und insofern an einer Praxis orientiert. Es wird
zusammengetragen oder spontan generiert in der Kommunikation derer, die sich
gemeinsam über das aktuelle Problem beugen, eher zwischen als in den Köpfen
der Projektbeteiligten. Es zirkuliert, wächst, wird (an-)gewendet, verwandelt,
verflüssigt. Das hat Folgen für den Status des Wissens, vielleicht gar für das
unseren Bildungstheorien zugrunde liegende Verständnis von Wissen, - in jedem
Fall und ganz unmittelbar hat es Folgen für das Selbstverständnis der Lehrenden
wie auch das Selbstverständnis der Lernenden.
Search WWH ::




Custom Search